Waidlexikon

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Niederwild

Niederwild umfasst jene Wildarten, die früher ausschließlich vom „niederen“ Adel gejagt wurden, während Hochwild nur vom Hochadel bejagt werden durfte.

Zum Niederwild zählen alle Wildarten, die nicht zum Hochwild gehören. Dazu gehören Feldhase, Fasan, Fuchs und auch Rehwild.

Hochwild umfasst sämtliche Schalenwildarten (mit Ausnahme des Rehwilds) sowie Auerwild, Steinadler und Seeadler.

Niederwild

Niederwild


Niederwildrevier

Unter Niederwildrevier versteht man ein Jagdrevier, in dem Niederwild und Schwarzwild vorkommt.


Nierenschuss

Unter einem Nierenschuss verstehen wir einen Treffer im hinteren Bereich des Beckens.

Das Stück knickt hinten ein und streckt den Lauf von sich. Das Stück klagt in der Regel sehr laut und anhaltend.

Am Anschuss finden wir dunklen Schweiß.

Nierenschuss

Nierenschuss


Nilgans

Merkmal Beschreibung
Wissenschaftlicher Name Alopochen aegyptiaca
Familie Anatidae (Entenvögel)
Herkunft Ursprünglich aus Afrika, insbesondere entlang des Nils und südlich der Sahara

Physische Merkmale:

Merkmal Beschreibung
Körpergröße 63-73 cm
Gewicht 1,5-2,3 kg
Gefieder Graubraun mit charakteristischen rostroten Flecken um die Augen und auf der Brust
Flügelspannweite 134-154 cm
Geschlechtsdimorphismus Männchen und Weibchen sehen ähnlich aus, Weibchen sind meist etwas kleiner

Verhalten und Lebensweise:

Verhalten Beschreibung
Ernährung Pflanzenfresser: Gräser, Wasserpflanzen, Samen und gelegentlich kleine Wirbellose
Sozialverhalten Territorial und aggressiv gegenüber Artgenossen und anderen Vogelarten
Fortpflanzung Monogam, bilden lebenslange Paare
Brutzeit Meist in der Trockenzeit in Afrika; in Europa variabel, oft im Frühling
Gelegegröße 5-12 Eier
Brutdauer 28-30 Tage
Nestlingszeit 70-75 Tage, während derer die Küken von beiden Eltern betreut werden

Verbreitung:

Verbreitung Beschreibung
Ursprüngliche Verbreitung Afrika, besonders entlang des Nils und südlich der Sahara
Heutige Verbreitung Durch menschliche Einflüsse in vielen Teilen Europas eingebürgert, z.B. in Deutschland, den Niederlanden und Großbritannien

Ökologische Bedeutung:

Bedeutung Beschreibung
Biodiversität Einfluss auf lokale Ökosysteme durch Konkurrenz mit einheimischen Arten
Habitat Besiedelt verschiedene Gewässertypen, sowohl natürliche als auch künstliche, wie Teiche, Seen und Flüsse

Schutzstatus:

Schutzstatus Beschreibung
IUCN Nicht gefährdet (Least Concern)
Bedrohungen In ihrer ursprünglichen Heimat durch Habitatverlust und Jagd bedroht, in neuen Lebensräumen oft als invasive Art betrachtet

Management und Kontrolle:

Maßnahme Beschreibung
Populationskontrolle In einigen Regionen notwendig, um die Ausbreitung zu begrenzen und einheimische Arten zu schützen
Gesetzgebung Regulierungen und Jagdgesetze zur Kontrolle der Population
Öffentlichkeitsarbeit Sensibilisierung der Bevölkerung über die Auswirkungen der Nilgans auf lokale Ökosysteme

Besonderheiten:

Besonderheit Beschreibung
Kulturelle Bedeutung Wurde im alten Ägypten als heilig betrachtet und oft in Kunstwerken dargestellt
Anpassungsfähigkeit Stark anpassungsfähig und in der Lage, in verschiedenen Klimazonen und Lebensräumen zu überleben
Aggressives Verhalten Bekannt für ihr territoriales und aggressives Verhalten gegenüber anderen Wasservögeln und auch Menschen
Nilgans

Nilgans


Nonne

Merkmal Beschreibung
Wissenschaftlicher Name Lymantria monacha
Familie Erebidae (Eulenfalter)
Herkunft Europa und Asien

Physische Merkmale:

Merkmal Beschreibung
Flügelspannweite 40-50 mm
Flügelfärbung Vorderflügel sind weiß bis grauweiß mit schwarzer, netzartiger Musterung; Hinterflügel sind graubraun
Geschlechtsdimorphismus Männchen sind kleiner und haben fadenförmige Antennen, Weibchen sind größer und haben gefiederte Antennen

Lebenszyklus:

Stadium Beschreibung
Ei Rund, weißlich, werden in Gruppen an Baumrinden abgelegt
Raupe Dunkelgrau bis schwarz mit gelblichen Flecken und langen Haaren; erreichen eine Länge von bis zu 50 mm
Puppe Dunkelbraun, verpuppen sich in einem lockeren Gespinst an Baumrinden oder am Boden
Imago (Erwachsener Schmetterling) Nachtaktiv, fliegt von Juli bis September, je nach Region

Verhalten und Lebensweise:

Verhalten Beschreibung
Ernährung der Raupen Frisst Blätter von Laubbäumen wie Eichen, Buchen, Birken und anderen, kann auch Nadelbäume befallen
Ernährung der Imagines Erwachsene Schmetterlinge nehmen keine Nahrung auf (sie leben von den Reserven, die sie als Raupen angesammelt haben)
Aktivitätszeit Raupen sind tagaktiv, Erwachsene sind nachtaktiv

Verbreitung:

Verbreitung Beschreibung
Geografische Verbreitung Europa, Asien, bis hin nach Japan
Lebensraum Wälder, insbesondere Laub- und Mischwälder, auch in Parklandschaften und Gärten zu finden

Ökologische Bedeutung:

Bedeutung Beschreibung
Biodiversität Teil des natürlichen Waldökosystems, Nahrung für Vögel und andere Insektenfresser
Schädling Kann bei Massenvermehrungen erheblichen Schaden an Waldbeständen verursachen, insbesondere in Forstwirtschaftsgebieten

Schutzstatus:

Schutzstatus Beschreibung
IUCN Nicht gefährdet (Least Concern)
Bekämpfungsmaßnahmen In Forstwirtschaftsgebieten werden bei Massenvermehrungen Maßnahmen zur Schädlingsbekämpfung ergriffen, wie biologische Bekämpfung mit natürlichen Feinden oder Einsatz von Insektiziden

Maßnahmen zum Schutz und Management:

Maßnahme Beschreibung
Monitoring Überwachung der Populationen, insbesondere in gefährdeten Wäldern
Biologische Kontrolle Einsatz von Nützlingen wie parasitären Wespen zur Kontrolle der Raupenpopulationen
Chemische Kontrolle Gezielter Einsatz von Insektiziden in betroffenen Gebieten, wenn biologische Kontrolle nicht ausreicht
Nonne

Nonne


Nonnengans

Hier ist eine detaillierte Übersicht zur Nonnengans in Tabellenform:

Merkmal Beschreibung
Wissenschaftlicher Name Branta leucopsis
Familie Anatidae (Entenvögel)
Verbreitung Brutgebiete in der Arktis (insbesondere Grönland, Spitzbergen, Nordrussland); überwintert in Westeuropa (u.a. Großbritannien, Niederlande, Deutschland)

Physische Merkmale:

Merkmal Beschreibung
Körpergröße 60-70 cm
Gewicht 1,4-2,5 kg
Flügelspannweite 130-145 cm
Gefieder Kontrastreich: Schwarzer Kopf, Hals und Brust, weißes Gesicht, grauer Rücken mit schwarzen Streifen, weißer Bauch
Geschlechtsdimorphismus Keine signifikanten Unterschiede zwischen Männchen und Weibchen

Verhalten und Lebensweise:

Verhalten Beschreibung
Ernährung Pflanzenfresser: Gräser, Kräuter, Samen und in den Winterquartieren auch landwirtschaftliche Kulturen wie Wintergetreide
Sozialverhalten Sehr gesellig, bildet große Schwärme, besonders in den Überwinterungsgebieten
Fortpflanzung Monogam, bildet lebenslange Paare
Brutzeit Juni bis Juli
Gelegegröße 4-6 Eier
Brutdauer 24-25 Tage
Nestlingszeit Küken sind Nestflüchter, folgen den Eltern sofort nach dem Schlüpfen und sind nach etwa 40-50 Tagen flügge

Verbreitung:

Verbreitung Beschreibung
Brutgebiete Arktische Regionen, hauptsächlich in Grönland, Spitzbergen und Nordrussland
Überwinterungsgebiete Küstengebiete und landwirtschaftliche Flächen in Westeuropa, vor allem in Großbritannien, den Niederlanden und Deutschland

Ökologische Bedeutung:

Bedeutung Beschreibung
Rolle im Ökosystem Trägt zur Verbreitung von Pflanzensamen bei und beeinflusst die Vegetation durch Beweidung
Interaktionen mit anderen Arten Kann mit anderen Gänsearten und Wasservögeln in den Überwinterungsgebieten interagieren und konkurrieren

Schutzstatus:

Schutzstatus Beschreibung
IUCN Nicht gefährdet (Least Concern)
Bedrohungen Habitatverlust in den Überwinterungsgebieten, Störungen durch menschliche Aktivitäten, Klimawandel, der die Brutgebiete beeinflusst

Schutzmaßnahmen:

Maßnahme Beschreibung
Schutzgebiete Einrichtung und Erhalt von Schutzgebieten in den Brut- und Überwinterungsgebieten
Habitatmanagement Förderung und Erhalt von geeigneten Lebensräumen durch nachhaltige Landnutzungspraktiken
Öffentlichkeitsarbeit Sensibilisierung der Öffentlichkeit für den Schutz der Nonnengans und ihrer Lebensräume

Besonderheiten:

Besonderheit Beschreibung
Migration Langstreckenzieher, fliegt große Distanzen zwischen den Brutgebieten in der Arktis und den Überwinterungsgebieten in Westeuropa
Äußeres Erscheinungsbild Auffälliges kontrastreiches Gefieder macht die Nonnengans leicht erkennbar
Kulturelle Bedeutung In einigen Regionen aufgrund ihrer regelmäßigen und auffälligen Migration bekannt und geschätzt
Nonnengans

Nonnengans


Normalbeschuss


Nothilfe

Die Nothilfe ist die rechtlich erlaubte Verteidigungshandlung, um einen unmittelbaren, rechtswidrigen Angriff auf Rechtsgüter wie Leben, Gesundheit oder Eigentum abzuwehren. Diese Möglichkeit ist gemäß § 32 StGB in Deutschland festgelegt.


Notstand

Unter Notstand verstehen wir eine gegenwärtige Gefahr für Rechtsgüter jeder Art Voraussetzung. Die Notstandshandlung besteht in der Einwirkung auf eine Sache, von der die Gefahr allerdings nicht ausgeht. Die Einwirkung muss die Gefahrenabwehr bezwecken und muss zur Abwehr dieser Gefahr erforderlich sein.


Notwehr

Notwehr ist das Recht einer Person, sich selbst oder andere unmittelbar und gegenwärtig vor einem rechtswidrigen Angriff zu verteidigen. Dabei darf die Verteidigungshandlung erforderlich und geboten sein, um eine gegenwärtige Gefahr abzuwehren. Das Recht auf Notwehr ist in vielen Rechtssystemen verankert und dient dem Schutz von Leben, körperlicher Unversehrtheit und Eigentum vor unmittelbaren Bedrohungen durch Dritte.


Notwehrexzess

Unter Notwehrexzess versteht man eine Situation in der die Verhältnismäßigkeit der Mittel bei der Notwehr nicht gegeben sind.


Notzeit

Notzeit bei Wildtieren bezieht sich auf Perioden, in denen natürliche Nahrungsressourcen knapp sind oder unzureichend verfügbar werden. Während solcher Zeiten suchen Wildtiere intensiv nach Nahrung und sind möglicherweise gezwungen, ungewöhnliche Nahrungsquellen zu nutzen oder weiter zu wandern, um ausreichend Nahrung zu finden. Notzeiten können durch ungünstige Witterungsbedingungen, wie extreme Trockenheit oder Kälte, verursacht werden oder auch durch natürliche Phänomene wie Massenvermehrungen von Schädlingen, die die Nahrungsgrundlage der Wildtiere dezimieren. In der Notzeit sind Wildtiere besonders anfällig für Krankheiten und andere Bedrohungen, da sie geschwächt sind und ihre natürlichen Abwehrmechanismen möglicherweise beeinträchtigt sind. Eine bundeseinheitliche Regelung zur Fütterung und der Definition, gibt es in Deutschland nicht.

Nutria

Nutria


Nutria

Merkmal Beschreibung
Wissenschaftlicher Name Myocastor coypus
Familie Echimyidae (Stachelratten)
Herkunft Ursprünglich aus Südamerika, insbesondere aus dem Bereich der Flusssysteme des Paraná, Uruguay und Río de la Plata

Physische Merkmale:

Merkmal Beschreibung
Körpergröße 40-70 cm (Kopf-Rumpf-Länge)
Schwanzlänge 30-45 cm
Gewicht 5-10 kg
Fell Dicht, braun bis grau, mit einem dichten Unterfell und längeren Grannenhaaren
Zähne Große, orangefarbene Schneidezähne
Beine Hinterbeine länger als Vorderbeine, mit Schwimmhäuten zwischen den Zehen

Verhalten und Lebensweise:

Verhalten Beschreibung
Ernährung Pflanzenfresser: Frisst vorwiegend Wasserpflanzen, aber auch Gras, Wurzeln, Feldfrüchte und Rinde
Sozialverhalten Lebt in Familiengruppen oder kleinen Kolonien, ist sowohl tag- als auch nachtaktiv, abhängig von Störungen
Fortpflanzung Polygam, kann sich das ganze Jahr über fortpflanzen
Wurfgröße 1-13 Junge, durchschnittlich 5-6
Brutdauer 130-132 Tage
Nestlingszeit Junge sind Nestflüchter und können kurz nach der Geburt schwimmen und feste Nahrung zu sich nehmen

Verbreitung:

Verbreitung Beschreibung
Ursprüngliche Verbreitung Südamerika
Heutige Verbreitung Weltweit in vielen gemäßigten Regionen, eingeführt in Nordamerika, Europa, Asien und Afrika; häufig in Flüssen, Seen, Sümpfen und Kanälen

Ökologische Bedeutung und Auswirkungen:

Bedeutung Beschreibung
Positiv Keine bedeutenden positiven ökologischen Effekte bekannt
Negativ Kann erhebliche Schäden an Ufervegetation und Dämmen verursachen, konkurriert mit einheimischen Arten und kann die landwirtschaftliche Produktion beeinträchtigen

Schutzstatus und Management:

Schutzstatus Beschreibung
IUCN Nicht gefährdet (Least Concern)
Managementmaßnahmen Maßnahmen zur Kontrolle und Reduktion der Populationen, z.B. durch Jagd, Fallen und Habitatmanagement
Gesetzgebung In vielen Ländern als invasive Art anerkannt, mit spezifischen Regelungen zur Eindämmung und Bekämpfung

Wirtschaftliche Bedeutung:

Bedeutung Beschreibung
Pelzindustrie Ursprünglich wegen ihres wertvollen Fells eingeführt und gezüchtet, heutzutage weniger wirtschaftlich bedeutend
Schadensvermeidung Erhebliche Kosten für die Instandhaltung von Deichen und Uferbefestigungen sowie für Maßnahmen zur Bekämpfung und Kontrolle der Populationen

Besonderheiten:

Besonderheit Beschreibung
Anpassungsfähigkeit Stark anpassungsfähig an verschiedene Lebensräume und klimatische Bedingungen
Fortpflanzungsrate Hohe Fortpflanzungsrate ermöglicht schnelle Populationszunahme, was die Kontrolle erschwert
Nutria

Nutria


Nützlinge

Tierarten, die dazu beitragen, den Bestand an Schädlingen zu regulieren, umfassen Singvögel wie Meisen und Kleiber, Greifvögel wie Mäusebussard, Turmfalke und Eulen, Insektenfresser wie das Schwarzwild und den Igel sowie Mäusejäger wie den Fuchs. Ameisen sind ebenfalls ein bekanntes Beispiel für Nützlinge in der Insektenkontrolle.

Nützlinge

Nützlinge


Nutzungsmanagement

Das Nutzungsmanagement in Baden-Württemberg bezieht sich auf die Verwaltung und Regelung der Nutzung natürlicher Ressourcen und der Landschaft im Bundesland. Dies umfasst verschiedene Aspekte wie Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Naturschutz, Wasserwirtschaft und Tourismus. Ziel des Nutzungsmanagements ist es, eine nachhaltige Nutzung der Ressourcen zu gewährleisten, ökologische und ökonomische Interessen in Einklang zu bringen und die natürlichen Lebensräume zu schützen. Dabei spielen gesetzliche Regelungen, Planungsprozesse und Maßnahmen zur Förderung einer ausgewogenen Entwicklung der Region eine entscheidende Rolle.


Nutzwild

Unter "Nutzwild" versteht man Wild mit verwertbarem und genießbarem Wildbret.