Waidlexikon

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Jagdschutzberechtigter

Jagdschutzberechtigten  nach § 25 BJagdG sind folgende Personen:

  1. Jagdausübungsberechtigte (Pächter keine Jagderlaubnisscheininhaber)
  2. Bestätigte Jagdaufseher
  3. Polizeibeamte

Jagdsignal

Jagdsignal

Merkmal Beschreibung
Begriff Jagdsignal
Definition Ein Jagdsignal ist ein akustisches Signal, das mithilfe eines Jagdhorns oder einer anderen Blasinstrumente erzeugt wird. Es dient der Kommunikation während der Jagd und zur Durchführung traditioneller jagdlicher Zeremonien.
Zweck - Kommunikation unter Jägern
- Koordination von Jagdabläufen
- Durchführung von Zeremonien und Ritualen
Verwendung - Beginn und Ende der Jagd
- Signalisierung bestimmter Jagdphasen (z.B. Treiben, Sammeln)
- Ehrung des erlegten Wildes
Beispiele für Jagdsignale - Anblasen der Jagd
- Aufbruchsignal
- Halali (Endsignal)
- Streckelegen
- Totentanz (Ehrung des Wildes)
Instrumente - Jagdhorn
- Parforcehorn
- Fürst-Pless-Horn
Geschichte und Tradition - Ursprünglich zur Kommunikation über große Entfernungen
- Fest verwurzelt in jagdlichen Traditionen und Bräuchen
Bedeutung - Fördert die Gemeinschaft und das Miteinander unter Jägern
- Ausdruck von Respekt gegenüber dem Wild und der Natur
- Wichtiger Bestandteil jagdlicher Kultur und Rituale
Ausbildung - Erlernen der Jagdsignale oft Bestandteil der Jägerausbildung
- Teilnahme an Jagdhornbläsergruppen
Regelungen - Häufig durch jagdliche Verbände und Organisationen standardisiert
- Bestimmte Signale sind verbindlich und müssen korrekt ausgeführt werden
Moderne Nutzung - Trotz technischer Kommunikationsmittel weiterhin von Bedeutung
- Einsatz bei jagdlichen Veranstaltungen und Feierlichkeiten

Anmerkungen

  • Kulturelle Bedeutung: Jagdsignale sind ein wichtiger Teil des jagdlichen Brauchtums und tragen zur Pflege und Erhaltung jagdlicher Traditionen bei.
  • Praktische Anwendung: Auch in der modernen Jagd sind Jagdsignale nützlich, um klare und verständliche Kommunikation sicherzustellen.

Jagdtaschenmesser

Unter Jagdtaschenmesser versteht man ein Taschenmesser mit Klinge, Säge und Aufbruchklinge.

Jagdtaschenmesser

Jagdtaschenmesser


Jagdwilderei

Jagdwilderei bezeichnet die unerlaubte Verletzung des Jagdrechts oder Jagdausübungsrechts einer anderen Person, indem Wild nachgestellt, gefangen, erlegt oder angeeignet wird. Wilderei wird strafrechtlich verfolgt.


Jäger

Unter Jäger versteht man eine Person, die im Besitz eines gültigen Jagdschein ist.


Jägernotweg

Jägernotweg

Ein Jägernotweg ist ein rechtlich anerkannter Pfad, der Jägern den Zugang zu ihren Jagdrevieren ermöglicht, wenn keine anderen Wege zur Verfügung stehen. Dieser Weg darf benutzt werden, um die Jagdausübung sicherzustellen, insbesondere für die Hege, die Kontrolle von Wildbeständen und die Jagdausübung selbst. Der Jägernotweg ist durch die jagdrechtlichen Bestimmungen geregelt und erfordert, dass der Jäger die Beeinträchtigungen für den Grundstückseigentümer so gering wie möglich hält.

Dabei handelt es sich um ein Notrecht, das nur in Anspruch genommen werden darf, wenn der Zugang zum Jagdrevier auf keine andere Weise gewährleistet werden kann. Der Gebrauch dieses Weges ist strikt auf jagdliche Zwecke beschränkt und darf nicht für andere Aktivitäten genutzt werden. Es obliegt dem Jäger, die Notwendigkeit und den Umfang der Nutzung des Jägernotwegs zu rechtfertigen und dabei Rücksicht auf die Belange des Grundstückseigentümers zu nehmen.


Jägerrecht

Der Lohn für den Jäger, der das erlegte Wild selbst aufbricht. Das Kleine Jägerrecht umfasst Herz, Lunge, Leber, Nieren und Milz (auch als Geräusch bezeichnet). Das Große Jägerrecht schließt zusätzlich den Hals bis zur dritten Rippe ein.


Jägerschlag

Jägerschlag

Merkmal Beschreibung
Begriff Jägerschlag
Definition Der Jägerschlag ist ein traditionelles Zeremoniell, bei dem ein Jungjäger symbolisch in die Gemeinschaft der Jäger aufgenommen wird. Es markiert das feierliche Ende der Jägerausbildung nach bestandener Prüfung.
Zweck - Aufnahme des Jungjägers in die Jägergemeinschaft
- Feierliche Anerkennung der bestandenen Jägerprüfung
- Vermittlung von jagdlichen Werten und Traditionen
Ablauf - Der Jungjäger kniet auf dem linken Knie und legt die rechte Hand auf die Waffe.
- Der Pate oder ein erfahrener Jäger schlägt dem Jungjäger mit dem flachen Rücken eines Hirschfängers oder Jagdmessers leicht auf die Schulter.
- Es werden oft bestimmte Worte oder ein Gelöbnis gesprochen, das den Jungjäger an die ethischen Grundsätze der Jagd erinnert.
Bedeutung - Symbolische Einführung in die Pflichten und Rechte eines Jägers
- Stärkung des Gemeinschaftsgefühls und der Identifikation mit der Jägerschaft
- Bewahrung und Weitergabe jagdlicher Traditionen
Tradition und Kultur - Fester Bestandteil des jagdlichen Brauchtums
- Verbindet moderne Jagdpraxis mit historischen und kulturellen Wurzeln
Verantwortliche - Durchführung durch einen erfahrenen Jäger oder Jagdleiter
- Oft in Anwesenheit der Jagdgemeinschaft oder Jagdvereinsmitglieder
Besonderheiten - Kann im Rahmen von größeren jagdlichen Veranstaltungen oder Feiern stattfinden
- Oft begleitet von weiteren Ritualen wie dem Überreichen eines Jägerbriefs oder eines Jägerhuts

Jahresehe

Unter Jahresehe versteht man die monogame Paarbindung von Vögeln in einem Jahr.


Jahresjagdschein

Der Jahresjagdschein ist eine Variante, einen Jagdschein für die Ausübung der Jagd zu lösen. Weitere Formen sind der  Tagesjagdschein und der 3-Jahresjagdschein.


Jahresverlauf des Rehwildes

Die Geweihentwicklung und Fortpflanzung folgen jedes Jahr demselben Zyklus, bei dem nur zwei wichtige Punkte beachtet werden müssen:

Die Setzzeit für alle Schalenwildarten liegt in den äsungsreichen Monaten Mai und Juni. Die Brunftzeit des Rehwildes findet im Juli und August statt.

Daraus lassen sich die Tragzeit sowie die Zeiträume für das Fegen und Abwerfen des Geweihs ableiten.

Die Tragzeit vom Ende der Brunft bis zur Setzzeit beträgt etwa 9 Monate, einschließlich einer 3-monatigen Eiruhe.

Das Geweih muss rechtzeitig zur Brunft verfegt sein, was bedeutet, dass die Fegezeit bis in den Juni andauert. Nach der Brunft kann das Geweih ab Oktober abgeworfen werden.


Jährlingsbock

Männliches Stück Reh- Gams- und Steinwild im 2. Lebensjahr.

Jährlingsbock

Jährlingsbock


Jährlingsgehörn

Das Jährlingsgehörn ist das erste Gehörn des Rehbocks, das nach dem Erstlingsgehörn entwickelt wird. Es wächst im 8. bis 9. Lebensmonat und unterscheidet sich vom Erstlingsgehörn durch das Vorhandensein von Rosen. Je nach genetischer Veranlagung kann es als Spießer oder schwacher Sechser ausgebildet sein.

Jährlingsgehörn

Jährlingsgehörn


Johanniskraut

Johanniskraut (Hypericum perforatum)

Merkmal Beschreibung
Begriff Johanniskraut
Wissenschaftlicher Name Hypericum perforatum
Familie Johanniskrautgewächse (Hypericaceae)
Ordnung Malpighienartige (Malpighiales)
Verbreitungsgebiet Ursprünglich Europa und Asien, heute weltweit verbreitet
Lebensraum Wiesen, Wegränder, lichte Wälder, Brachflächen
Wuchshöhe 30 bis 100 cm
Wuchsform Mehrjährige krautige Pflanze
Blätter - Gegenständig angeordnet
- Eiförmig bis länglich, durchscheinende Punktierungen (Öldrüsen)
Blüten - Gelb, fünfzählig
- Blütezeit: Juni bis September
- Blüten mit zahlreichen Staubblättern
Früchte - Kleine, vielsamige Kapselfrüchte
Ernährung - Bevorzugt nährstoffreiche, gut durchlässige Böden
- Sonnige bis halbschattige Standorte
Vermehrung - Samen
- Wurzelstock
Medizinische Verwendung - Traditionell verwendet zur Behandlung von leichten bis mittelschweren Depressionen, Angstzuständen und nervösen Unruhen
- Äußerliche Anwendung bei Wunden und Verbrennungen
- Enthält Wirkstoffe wie Hypericin und Hyperforin
Nebenwirkungen - Kann die Empfindlichkeit gegenüber Sonnenlicht erhöhen (Phototoxizität)
- Wechselwirkungen mit verschiedenen Medikamenten
Bedeutung in der Volksmedizin - Seit Jahrhunderten bekannt und verwendet
- Traditionelle Heilpflanze in vielen Kulturen
Pflege und Anbau - Anspruchslos, pflegeleicht
- Kann durch Aussaat oder Teilung vermehrt werden
Besonderheiten - Johanniskraut wird oft als Symbol für den Sommer und den Johannistag (24. Juni) betrachtet
- Beliebt in der Homöopathie und der Naturheilkunde
Johanniskraut

Johanniskraut


Jungwuchs

Unter Jungwuchs bezeichnet man die Altersklasse von Bäumen mit Beginn der Pflanzung bis sich die Bäume berühren.

Jungwuchs

Jungwuchs


Junikäfer

Junikäfer (Amphimallon solstitiale)

Merkmal Beschreibung
Begriff Junikäfer
Wissenschaftlicher Name Amphimallon solstitiale
Familie Blatthornkäfer (Scarabaeidae)
Ordnung Käfer (Coleoptera)
Verbreitungsgebiet Europa, insbesondere Mitteleuropa
Lebensraum Wälder, Wiesen, Gärten, landwirtschaftliche Flächen
Körpergröße 14 bis 18 mm
Aussehen - Hellbrauner bis rotbrauner Körper
- Dichte Behaarung auf den Flügeldecken
- Antennen mit fächerförmigen Enden
Flugzeit - Hauptsächlich im Juni, daher der Name
- Oft in den frühen Abendstunden aktiv
Ernährung (Larven) - Leben im Boden
- Ernähren sich von Wurzeln und Pflanzenmaterial
- Können Schäden an Graswurzeln und Feldfrüchten verursachen
Ernährung (Erwachsene) - Fressen Blätter und weiche Pflanzenteile
- Schäden an Pflanzen in Gärten und Wäldern eher gering
Fortpflanzung - Paarung im Juni
- Weibchen legen Eier im Boden ab
- Larvenentwicklung dauert etwa 2 bis 3 Jahre
Entwicklung - Ei → Larve (Engerling) → Puppe → Käfer
- Überwinterung als Larve im Boden
Schadwirkung - Larven können erhebliche Schäden an Graswurzeln und jungen Pflanzen verursachen
- Erwachsene Käfer verursachen weniger signifikante Schäden
Natürliche Feinde - Vögel, Igel, Maulwürfe und andere Insektenfresser
Bedeutung im Ökosystem - Teil des natürlichen Nahrungsnetzes
- Larven tragen zur Bodenbildung und Zersetzung organischen Materials bei
Kontrollmaßnahmen - Förderung natürlicher Feinde
- Biologische Bekämpfungsmethoden
- Insektizide nur in Ausnahmefällen und gezielt eingesetzt