Büchsen
Die Büchse als Jagdwaffe
Büchsen werden vorzugsweise zur Jagd auf Schalenwild eingesetzt. Bei richtigem Kaliber können sie Ziele bis auf eine Entfernung von etwa 200 m, in Ausnahmefällen (z.B. Hochgebirgsjagd) bis zu 300 m in der Hand eines guten Schützen, erreichen.

Die einläufige Büchse als Einzellader


Gewehre mit starrem Lauf
Einläufige Büchsen umfassen zunächst die Einzellader, die nach dem Verschlusssystem in Kipplaufbüchsen, Blockverschlussbüchsen oder Büchsen mit Zylinderverschluss unterteilt werden.
- Büchsen mit Zylinderverschluss: Diese werden hauptsächlich für das jagdliche Schießen und als Sportwaffen gebaut.
- Kipplaufbüchsen: Diese sind bei Jägern beliebt, da sie leicht und elegant sind. Sie eignen sich besonders für erfahrene Jäger, die auf einen Mehrlader verzichten können. Oft sind sie in hochwertiger Ausführung und teilweise mit Wechselläufen für verschiedene Kaliber ausgestattet.
- Blockverschlussbüchsen: Diese sind besonders stabil und können jede Patrone verarbeiten. Sie sind in der jagdlichen Verwendung den Kipplaufbüchsen ähnlich. Beide Einzellader können mit automatischen Auswerfern (Ejektoren) fast so schnell wie Repetierer geschossen werden.


Mehrlader
Die zweite Gruppe der einläufigen Büchsen umfasst die Mehrlader, die entweder Repetierer oder Selbstladebüchsen sein können.
- Repetierer: Diese sind die am häufigsten verwendeten einläufigen Büchsen. Ursprünglich basierten sie auf militärischen Gewehrsystemen, wie das noch immer beliebte "Mauser Mod. 98". Moderne Repetierer sind robuste Gebrauchswaffen für alle Jagdarten und sind meistens als Büchse mit Halbschaft oder als Stutzen ausgeführt. Stutzen, mit einem kürzeren Lauf und einem Ganzschaft, sind besonders in unwegsamem Gelände beliebt.
- Selbstladebüchsen: Diese nutzen entweder Gasdruck oder Rückstoß, um den Repetiervorgang auszulösen. Das Entriegeln des Verschlusses, Auswerfen der abgeschossenen Patronenhülse, Spannen des Schlosses, Zuführen einer neuen Patrone und Schließen des Verschlusses geschehen automatisch in Sekundenbruchteilen. Selbstladebüchsen sind hierzulande nicht sehr gefragt und werden selten angeboten. Sie sind vor allem dann von Vorteil, wenn schnelle Schussfolgen erforderlich sind, was jedoch selten vorkommt.






Büchsenläufe

Büchsen - Wir unterscheiden nach der Verschlussart
Langwaffen mit starren Läufen
1. Repetierbüchsen

2. Blockbüchsen

3. Selbstladebüchsen

Büchsen mit abkippbarem Lauf - Kipplaufbüchsen

Repetierbüchse
Wir unterscheiden folgende Arten von Repetierbüchsen: nach Verschluss- und Schlosssystem:
- Zylinder- oder Kammerverschluss (Mauser 98) sowie auf dem 98er-System basierende Verschlusssysteme
- Die Funktionsweise dieser Verschlüsse basiert auf der Verriegelung mittels Verriegelungswarzen im Hülsenkopf. Diese Verschlussvariante gilt als die sicherste Bauart und wird deshalb auch am häufigsten verwendet.
Zu den Zylinder- oder Kammerverschlüssen zählen auch die Radialbundverschlüsse (Blaser R8, R93).
— Die Schlossteile sind in einer beweglichen Verschlussführung untergebracht, die einen Repetiervorgang mit geradem Zug (Geradezugrepetierer) ermöglichen.
— Die Verriegelung basiert auf Spreizkrallen, die im Lauf verriegeln. Diese Spreizkrallen erinnern an einen Gardena-Anschluss.
— Diese Waffen sind Handspanner, das Schloss muss vor der Schussabgabe über einen Spannschieber gespannt werden.
Achtung: Nach dem Repetieren bleibt die Waffe gespannt!
Funktionsweise Zylinderschloss Mauser 98


Vorderschaftrepetierer

Unterhebelrepetierer

Blockbüchsen
Wir unterscheiden im Wesentlichen zwischen dem Fallblockverschluss, dem Vertikalblockverschluss und dem Drehblockverschluss.

Selbstladebüchsen
Wir unterscheiden in Halbautomatische und Vollautomatische Selbstladewaffen
Halbautomatische
Waffen sind jagdlich unter bestimmten Voraussetzungen legal und haben folgende
Funktionsweise: Nach Abgabe des Schusses laden Selbstladewaffen eine neue
Patrone automatisch in die Kammer. Dies erfolgt entweder über die beim Abschuss
entstehenden Gase (Gasdrucklader) oder über den entstehenden Rückstoß
(Rückstoßlader). Die jagdlich relevanten halbautomatischen Waffen dürfen bei
der Jagdausübung nur mit zwei Schuss im Magazin und einem Schuss in der Kammer
genutzt werden.
Achtung: Nach dem Repetieren bleibt die Waffe gespannt!
— Halbautomatische Waffen sind legal.
— Nach der Schussabgabe repetieren sie selbsttätig und sind sofort wieder schussbereit.
— Selbstladebüchsen/-flinten dürfen mit maximal 5 Schuss geladen werden
— Rückstoß- und Gasdrucklader
— Max. 10 Schussmagazin
Vollautomatische Selbstladewaffen sind verboten, Einsatz nur für Behörden!





Kipplaufbüchsen
Bei Kipplaufbüchsen werden zum Laden und bei manchen Modellen auch zum Spannen die Läufe abgeknickt.


