Schwäne

Wildschwäne (Cygnus)
Allgemeines
Die größten Vertreter der Entenvögel kommen in drei Arten bei uns vor: Höckerschwan, Singschwan und Zwergschwan. Der weit verbreitete Höckerschwan hat sich von Norden her über ganz Mitteleuropa ausgebreitet und lebt teils domestiziert, teils halbwild oder wild auf größeren Gewässern wie Seen, Teichen und Flüssen. Aufgrund ihrer starken Vermehrung und Unverträglichkeit gegenüber anderen Wasservögeln war teilweise eine jagdliche Regulierung notwendig. Die selteneren Sing- und Zwergschwäne erscheinen nur auf dem Durchzug oder zur Überwinterung und unterliegen nicht dem Jagdrecht.

Lebensweise
Schwäne leben monogam und bleiben ein Leben lang mit demselben Partner zusammen. In ihren Brutrevieren besetzen Paare bestimmte Territorien und leben mit ihren Jungen in engen Familienverbänden. Nicht verpaarte Jungschwäne schließen sich oft in größeren Gruppen auf Flüssen und Seen zusammen. Zu großen Ansammlungen kommt es vor allem während der Zugzeit und in den Winterquartieren.
Fortpflanzung
Höckerschwäne bauen auf trockenen Plätzen im Sumpf, auf Inseln oder Landzungen große Nester aus Wasserpflanzen. Ein Gelege besteht aus 5-7 blassgrünen Eiern, die 35-36 Tage vom Weibchen bebrütet werden. Die Jungen folgen den Eltern sofort und sind nach vier bis viereinhalb Monaten flugfähig.
Nahrung
Schwäne ernähren sich hauptsächlich von Sumpf- und Wasserpflanzen sowie Gräsern in Uferzonen. Während der Zugzeit fressen sie gerne Gras und junges Wintergetreide auf Wiesen und Feldern.
Höckerschwan (Cygnus olor)


Kennzeichen
Länge: bis 150 cm Gewicht: 12-15 kg Der S-förmig gebogene Hals und der schwarze Wulst an der Schnabelwurzel sind markant. Der Schnabel ist bei Altvögeln rot, bei Jungvögeln schwarzgrau. Jungschwäne sind meist braungrau, bei domestizierten Formen oft weiß. Im Frühjahr haben Männchen einen größeren Schnabelhöcker. Singendes Fluggeräusch.
Lebensraum
Größere Gewässer Nord- und Mitteleuropas. Wildschwäne aus Skandinavien und Osteuropa überwintern an Ostseeküsten, während halbwilde Parkvögel in ihren Standrevieren bleiben. Bei extremen Wintern ziehen auch mitteleuropäische Höckerschwäne umher, vermutlich auf der Suche nach eisfreien Gewässern.
Singschwan (Cygnus cygnus)

Kennzeichen
Länge: bis 150 cm Gewicht: 10-12 kg Steil aufgerichteter Hals, trompetenartiges Rufen im Flug. Der schwarze Schnabel hat an der Wurzel und den Seiten gelbe Färbung. Größe und Gewicht ähnlich wie beim Höckerschwan.
Lebensraum
Brütet an Seen, in Sümpfen und Mooren der arktischen Tundra und Taiga. Bei uns nur als Wintergast und Durchzügler.
Zwergschwan (Cygnus bewickii)Schwäne

Kennzeichen
Länge: bis 120 cm Gewicht: 5 kg Deutlich kleiner und mit kürzerem Hals als die anderen Arten. Der Schnabel ist zur Spitze hin schwarz und an der Wurzel gelb. Jungschwäne sind graubraun.
Lebensraum
Brütet in den Tundren des nordwestlichen Teils der ehemaligen GUS bis Sibirien. Wintergäste konzentrieren sich auf die Ostseeküste und große Flussläufe (Oder, Elbe). Häufig in Gesellschaft von Sing- und Höckerschwänen.
