Eulen

Eulen gehören nicht zu den jagdbaren Tieren. Obwohl sie einige äußerliche Ähnlichkeiten mit Greifvögeln haben, wie den Schnabel und die mit Klauen versehenen Fänge, gibt es keine verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen ihnen. Die Bezeichnung "Nachtgreifvögel" ist daher irreführend.

Eulen sind aufgrund ihrer heimlichen und meist nächtlichen Lebensweise schwer zu beobachten. Viele Arten sind heutzutage selten und teilweise stark bedroht. Der typische Ruf von Arten wie dem Steinkauz oder das Schnarchen der Schleiereule ist nur noch selten zu hören, was auf ihren Rückgang hinweist. Alle heimischen Eulen haben befiederte Ständer, und die meisten auch befiederte Zehen. Ihre großen Augen sind nach vorne gerichtet.

Eulen besitzen bemerkenswerte Sinne. Die Beute wird hauptsächlich über das Gehör geortet. Das Gesichtsgefieder wirkt als Schallempfänger und unterstützt den Hörsinn. Der unbewegliche Augapfel wird durch die Fähigkeit kompensiert, den Kopf bis zu 180 Grad (oder bis zu 270 Grad) zu drehen. Ihr weiches Gefieder und die gesägten Schwingenfedern ermöglichen einen geräuschlosen Flug. Einige Arten legen Nahrungsdepots an. Die äußere der drei nach vorne gerichteten Zehen kann als sogenannte Wendezehe nach hinten greifen. Eulen verwenden ihre Fänge nur zum Festhalten der Beute, die durch einen Genickbiss getötet wird.

Eulen zeigen kein Nestbauverhalten. Die Brut beginnt sofort nach dem Legen des ersten Eies, was dazu führen kann, dass ältere Küken deutlich größer sind als jüngere. Die Gelegegröße richtet sich nach dem Nahrungsangebot. In mäusereichen Jahren werden mehr Eier gelegt, in mäusearmen Jahren oft nur wenige oder keine. Eulen nehmen nur lebende Beutetiere, was in mäusearmen Wintern zu großen Verlusten führen kann. Die Gewölle enthalten Knochen der oft in einem Stück heruntergeschluckten Beutetiere. Die Geschlechter sind äußerlich nicht zu unterscheiden.

Länge: 65-75 cm; Spannweite: 160-170 cm. Dunkelbraunes Gefieder mit großen dunklen Längsstreifen, Federohren, orangerote Augen.

Gebirge, waldreiche Vorgebirge, Steppen mit Klippen, Berghänge, Kiesgruben.

Brut im Februar/März, 2-3 Eier, Brutdauer: ca. 5 Wochen.

Säugetiere bis Hasengröße, Vögel bis Mäusebussardgröße.

Länge: 38-42 cm; Spannweite: 95-100 cm. Rundlicher Kopf ohne Federohren, schwarzbraune Augen, variabel graubraunes bis rotbraunes Gefieder.

Wälder, ländliche Siedlungen, Parks, Gärten.

Brut im Februar/März, 3-5 Eier, Brutdauer: ca. 4 Wochen.

Kleinsäuger, Insekten, Kleinvögel, kleinere Eulen, Fische, Amphibien, Würmer.

Länge: 22 cm; Spannweite: 55-60 cm. Flacher Kopf, hellgelbe Augen, braune Oberseite mit weißen Sprenkeln.

Kopfweidenbestände, Parkanlagen, Feldgehölze, Obstgärten.

Brut im April/Mai, 3-5 Eier.

Mäuse, Insekten, Reptilien, Kleinvögel.

Länge: 25 cm. Rundlicher Kopf mit hellem Schleier, weiße befiederte Ständer und Fänge.

Höhlenbrüter, überwiegend in Wäldern.

Länge: 16,5 cm. Rundlicher Kopf, dunkles Gesicht, starengroße Eule.

Alpenraum, auch tagaktiv.

Länge: 36 cm; Spannweite: 95 cm. Lange Federohren, ähnliches Gefieder wie der Uhu, jedoch kleiner.

Wälder, Waldränder, Feldgehölze, Parks, Gärten.

Nutzung alter Greifvogel- und Rabenvogelnester, 3-8 Eier, Brutdauer: ca. 4 Wochen.

Hauptsächlich Kleinsäuger und Vögel.

Länge: 38 cm; Spannweite: 100 cm. Schmale lange Flügel, gelbliche Körperzeichnung, schwarze Augenumrandung.

Moore, Sümpfe, Feuchtwiesen, Dünen, Heidelandschaften.

Nest als einfache Mulde, 4-8 Eier, Brutdauer: ca. 4 Wochen.

Kleinsäuger, Vögel, Insekten.

Länge: 34 cm; Spannweite: 60 cm. Schlanke Eule mit herzförmigem, weißem Gesichtsschleier.

Menschliche Siedlungen, vor allem Türme, Ruinen, Scheunen, Stallböden.

Brut im April/Mai, 4-8 Eier, Brutdauer: ca. 4 Wochen.

Hauptsächlich Kleinsäuger, besonders Mäuse.