Grundlagen Federwild

Federwild: Vögel, die dem Jagdrecht unterliegen (§ 2 BJG)

Sie zählen zum Niederwild, mit Ausnahme des Auerwilds.

Das Skelett der Vögel

Die vierte Zehe ist bei Fischadlern und Eulen als Wendezehe ausgebildet.

Schnabelformen

Im Laufe der Evolution haben sich unterschiedliche Schnabelformen entwickelt, die an die Ernährungsweise der Vögel angepasst sind. Beispielsweise haben Grasfresser wie Gänse einen Rupfschnabel.

Das Federkleid

Der Körper der Vögel ist statt mit Haaren, wie bei Säugetieren, mit Federn (Gefieder) bedeckt. Federn und Schnabel sind Hornbildungen der Haut.

Die inneren Organe der Vögel

Die wichtigsten Organe sind Schlund, Kropf, Drüsenmagen, Muskelmagen, Darm und Kloake.

Die Verdauung der Vögel

  • Schnabel: Nahrungsaufnahme, keine Zerkleinerung (keine Zähne).
  • Schlund: Abschlucken der Nahrung.
  • Kropf: Einweichung der Nahrung (bei Körnerfressern stark ausgeprägt).
  • Drüsenmagen: Aufspaltung der Nahrung.
  • Muskelmagen: Mechanische Zerkleinerung, oft mit Hilfe von Magensteinen (vor allem bei Körnerfressern).
  • Darm: Nährstoffentzug und Eindicken der Nahrung durch Wasserentzug.
  • Kloake: Ausscheidung von Kot und Urin (keine Harnröhre und -blase), der Kot ist stets mit einem weißen Harnüberzug versehen.

Gründe für die Flugfähigkeit der Vögel

  • Leichtbauweise: kein Zwerchfell, keine Harnblase und Harnröhre, weniger Finger und Zehen, hohle Knochen, keine Zähne, keine Embryonen im Körper.
  • Sehr leistungsfähige Lungen mit Luftsäcken.
  • Flügel und ein starkes Brustbein für den Ansatz der kräftigen Flugmuskulatur.

Jagdliche Begriffe zur Lebensweise und Verhalten

  • Balz: Paarungszeit der Vögel, meist im Frühjahr, bei einigen Arten schon im Herbst (z.B. Stockente, Haselhuhn).
  • Monogamie: Einehe, häufigste Eheform bei Vögeln.
  • Jahresehe: Partner bleiben ein Jahr lang zusammen (z.B. Rebhuhn, Tauben).
  • Halbjahresehe: Partner bleiben etwa ein halbes Jahr zusammen (z.B. Stockente).
  • Lebensehe: Partner bleiben ein Leben lang zusammen (z.B. Graugans, Schwäne, Steinadler).
  • Polygamie: Ein Männchen paart sich mit mehreren Weibchen (z.B. Fasan, Waldschnepfe, Auerhahn).
  • Kolonienbrüter: Mehrere Paare brüten gemeinsam an einem Ort (z.B. Graureiher, Kormoran).
  • Bodenbrüter: Brüten am Boden (z.B. Hühnervögel, Entenvögel).
  • Baumbrüter: Brüten auf Bäumen (z.B. Raben, Tauben, Greifvögel außer Weihen).
  • Höhlenbrüter: Brüten in Erd- oder Baumhöhlen (z.B. Käuze, Spechte).
  • Felsenbrüter: Brüten in Felswänden (z.B. Steinadler, Uhu).
  • Nestflüchter: Sehend und befiedert schlüpfend, folgen sofort den Eltern (z.B. Hühner, Entenvögel).
  • Nesthocker: Blind und nackt schlüpfend, folgen den Eltern nicht, werden gefüttert (z.B. Tauben, Greifvögel).
  • Kulturfolger: Passen sich an menschliche Umweltveränderungen an (z.B. Feldhühner, Stockente).
  • Kulturflüchter: Passen sich kaum an menschliche Umweltveränderungen an, werden verdrängt (z.B. Waldhühner).
  • Geschlechtsdimorphismus: Geschlechter sind anhand des Aussehens unterscheidbar (z.B. Fasan, Enten).
  • Standvögel: Verbringen das ganze Jahr im Brutgebiet (z.B. Hühner außer Wachtel).
  • Zugvögel: Verlassen im Herbst das Brutgebiet, überwintern im Süden.
  • Sommergäste: Sind im Sommer bei uns, im Winter im Süden (z.B. Wespenbussard, Störche).
  • Wintergäste: Sind im Winter bei uns, im Sommer im Norden (z.B. viele Gänse).
  • Teilzieher: Nur ein Teil der Population zieht weg (z.B. Waldschnepfe).
  • Strichvögel: Ziehen im Winter nicht weg, wechseln nur in günstigere Standorte in der Nähe (z.B. Graureiher).
  • Kloake: Letzter Teil des Enddarms, mündet auch der Ei- bzw. Samenleiter; Ausscheidung von Kot und Urin.
  • Gewölle: Unverdauliche Nahrungsreste, die ausgewürgt werden (z.B. bei Eulen).
  • Mauser: Gefiederwechsel, Großgefieder einmal im Jahr, Kleingefieder teilweise zweimal.
  • Sturzmauser: Schneller Federwechsel, Vögel sind dabei flugunfähig (z.B. Stockerpel).
  • Bürzeldrüse: Produziert Bürzelöl zur Imprägnierung des Gefieders.
  • Puderdaunen: Produzieren feine Partikel, die das Gefieder einpudern und schützen.
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