Kurzwaffenmunition

Kurzwaffen sollten vorwiegend für ihren typischen Anwendungsbereich genutzt werden, auch wenn erfahrene Schützen mit ihnen auf ungewöhnliche Entfernungen beeindruckende Treffer erzielen können. Die Munition für Kurzwaffen ist jedoch nur für kurze Entfernungen optimiert. Aufgrund der geringen Querschnittsbelastung und der ungünstigen Form ihrer Geschosse können Kurzwaffenmunition außenballistisch nicht mit Büchsengeschossen mithalten. Die Kopfform und der Kaliberquerschnitt, die die Wirksamkeit der Kurzwaffenmunition stark beeinflussen, führen auf größeren Schussentfernungen zu einem unverhältnismäßig starken Geschwindigkeitsabfall im Vergleich zu gleich schweren Büchsengeschossen, die ohnehin mit viel höheren Geschwindigkeiten fliegen.

Vom Aufbau her sind Kurzwaffenpatronen mit Büchsenpatronen vergleichbar. Ihre Kaliberbezeichnungen sind ebenso vielfältig, manchmal unklar und missverständlich wie bei Büchsenpatronen. Sowohl metrische als auch zöllige Kaliberbezeichnungen sind gebräuchlich. Oft gibt es für die gleiche Patrone in verschiedenen Ländern sehr unterschiedliche Bezeichnungen. Zum Beispiel wird die in Deutschland als „9mm Browning kurz" bekannte Patrone für Taschenpistolen in England als „.380 Auto Webley", in den USA als „.380 A.C.P." (Automatic Colt Pistol) und in Spanien als „9mm Corto" bezeichnet. In den Ländern, die der C.I.P. (Ständige Internationale Kommission zur Prüfung von Handfeuerwaffen) angehören, wurden die Bezeichnungen vereinheitlicht. Der offizielle Name der oben genannten Patrone ist beispielsweise als „9mm Browning court" festgelegt.

Viele zöllige Kaliberbezeichnungen haben wenig mit dem tatsächlichen Laufkaliber zu tun.

Pistolenmunition

Pistolenmunition
Pistolenmunition

Die meisten Patronen für Selbstladepistolen haben eine zylindrische Hülse und sind randlos. Flaschenhülsen und Randpatronen sind seltener. Die runde Kopfform und der Vollmantel der Geschosse sind üblich. Abweichende Geschossformen, die aus zielballistischen Gründen für die jagdliche Verwendung bevorzugt werden, können bei Selbstladepistolen leicht zu Funktionsproblemen führen. Die für diesen Zweck hergestellten Teilmantelgeschosse müssen sich weitgehend an die runde Kopfform halten. Das bedeutet, dass nur bei sehr schnellen Pistolenpatronen mit einer Zielgeschwindigkeit von mehr als 350 m/s ein Teilmantelgeschoss deutliche Aufpilzung zeigt. Aus diesem Grund bietet ein solches Geschoss, das aus einer Taschenpistole abgefeuert wird, keinen Vorteil. Für Pistolen im Kaliber 7,65 Browning und 9 mm Luger werden auch Patronen mit Bleigeschossen gefertigt. Diese sind weniger für jagdliche Zwecke gedacht, sondern eher für Schießstände, auf denen Vollmantelgeschosse nicht zugelassen sind.

Revolvermunition

Revolvermunition
Revolvermunition

Revolverpatronen haben in der Regel zylindrische Hülsen mit Rand. Hier sind viele Sondergeschosse möglich, da die Waffenfunktion nicht von der Geschossform abhängt. Teilmantelgeschosse oder Bleigeschosse mit stark abgeflachtem Kopf versprechen beim Fangschuss die beste Wirkung. Ein spezielles Fangschussgeschoss wurde für das Kaliber .38 Special entwickelt. Selbst Schrotpatronen des entsprechenden Kalibers können aus Revolvern ohne Störungen verschossen werden. Aufgrund der geringen Anzahl der feinen Schrote ist ihre Wirkung auf wenige Meter begrenzt und eignet sich nur zur Anwendung auf kleine Tiere, beispielsweise bei der Fallenjagd.

Sondermunition

Für sowohl Pistolen- als auch Revolverkaliber gibt es Übungsmunition (PT-Patronen = Plastik-Trainingspatronen) zum Schießen auf die Scheibe. Diese nur für diesen Zweck verwendbaren Patronen verschießen ein sehr leichtes Kunststoffgeschoss, das den Vorteil einer geringen Durchschlagskraft und eines geringen Gefahrenbereichs bietet.

Kurzwaffenmunition
Kategorie: Waffenkunde » Munition