Büchsenmunition

Jäger haben eine nahezu unüberschaubare Auswahl an Patronen und Geschosskonstruktionen zur Verfügung. Daher ist es wichtig, über die wesentlichen Unterschiede informiert zu sein. Die folgenden Ausführungen vermitteln Wissen über den Aufbau der Patronen, die deutschen und internationalen Kaliberbezeichnungen, Unterschiede der Geschosskonstruktionen sowie Sicherheitshinweise.
Sowohl die Waffe als auch die Patrone sind mit der genauen Kaliberbezeichnung gekennzeichnet. Um Probleme zu vermeiden, sollte man stets die Übereinstimmung der Bezeichnungen auf beiden Komponenten überprüfen. Es gibt viele Verwechslungsmöglichkeiten, und es kann vorkommen, dass Patronen eines anderen Kalibers in die Waffe geladen und abgefeuert werden können, was meistens zu gefährlichen Situationen führt. Die Gefahr besteht besonders für Unvorsichtige, die Patronen laden, die einfach passen, oder für Unordentliche, die Munition für verschiedene Waffen nicht getrennt aufbewahren.
Für jedes gängige Kaliber bieten verschiedene Munitionshersteller eine Vielzahl von Laborierungen an. Dies ermöglicht es dem Verbraucher, diejenige auszuwählen, die seinen Anforderungen am besten entspricht. Dabei geht es sowohl um die gewünschte Wirkung auf die zu bejagende Wildart als auch um die Schusspräzision der jeweiligen Waffe. Nicht jede Laborierung erzielt die gleiche Präzision. Zwischen Waffe und Patrone besteht eine Wechselbeziehung, die nur durch das Testen verschiedener Laborierungen optimiert werden kann.
Im Gegensatz zu den Zeiten der Vorderlader können wir heute nicht durch Änderung der Ladung die Präzision der Waffe beeinflussen, es sei denn, wir entscheiden uns dafür, die Munition selbst herzustellen.
Das Handladen von Patronen für jagdliche oder sportliche Zwecke wird häufig praktiziert. Viele sehen darin vor allem eine deutliche Kostenersparnis im Vergleich zur gekauften Fabrikmunition, die über 50 % betragen kann. Dies lohnt sich jedoch nur bei entsprechend hohem Munitionsverbrauch. Ein weiterer Vorteil des Wiederladens ist die Möglichkeit, die Laborierung optimal an eine bestimmte Waffe anzupassen und deren Anwendungsbereich durch spezielle Laborierungen, die im Handel nicht erhältlich sind (z.B. Vollmantel- oder Schonzeitlaborierungen), zu erweitern.
Das Laden von Patronen erfordert eine behördliche Erlaubnis, die durch das Sprengstoffrecht vorgeschrieben ist. Diese Erlaubnis wird in der Regel vom örtlichen Staatlichen Amt für Arbeitsschutz oder dem Kreisordnungsamt erteilt. Voraussetzungen für die Erteilung sind neben persönlichen Kriterien wie Staatsangehörigkeit, Mindestalter und Zuverlässigkeit auch der Nachweis eines Bedürfnisses, etwa durch den Besitz eines gültigen Jahresjagdscheins oder aktive Sportschützentätigkeit, sowie der Nachweis der Sachkunde durch erfolgreiche Teilnahme an einem Kurs bei einem staatlich anerkannten Lehrgangsträger.
Büchsenpatronen

Büchsenpatronen bestehen aus einer Patronenhülse, die das Treibladungspulver, das Geschoss und die Zündung enthält. Die Zündung hat die Aufgabe, beim Auftreffen des Schlagbolzens eine Flamme zu erzeugen, die das Pulver sicher entzündet.
Randfeuerpatronen

Die älteste Form der Metallpatrone ist die Randfeuerpatrone, die heute hauptsächlich bei Kleinkaliberpatronen verwendet wird. Diese Hülsen bestehen aus dünnem Kupfer- oder Messingblech und enthalten den Zündsatz im Rand. Randfeuerpatronen sind kostengünstig in der Herstellung, aber nicht wiederladbar.

Im jagdlichen Bereich werden Randfeuerpatronen im Kaliber .22 (5,6 mm) als Übungspatronen oder zum Schießen auf Kleintiere eingesetzt. Ihre Geschosse bestehen aus Blei mit Außenfettung und sind bei Hochgeschwindigkeitsladungen oft verkupfert.
Eine besondere Randfeuerpatrone ist die .22 Win. Mag. R. F., die ein Mantelgeschoss, eine längere Hülse und größere Kaliber- und Hülsendurchmesser aufweist und daher nicht mit anderen .22er Patronen austauschbar ist.
Ein weiterer Sonderfall ist die Übungspatrone im Kaliber 4 mm M20, die wie eine Randfeuerpatrone aussieht, aber für Zentralfeuer bestimmt ist. Sie wird mit Einsteckpatronen, kleinen Einsteckläufchen in Form einer Patrone, zum Üben im Zimmer verwendet.
Zentralfeuerpatronen
Zentralfeuerpatronen gibt es in verschiedenen Hülsenformen.


- Randlose Hülsen wurden entwickelt, um die Funktion in den Magazinen von Mehrladern zu verbessern. Die vordere Anlage im Patronenlager wird durch die Schulter der flaschenförmigen Hülse gebildet.
- Gürtelhülsen werden oft für Magnum-Patronen verwendet. Der Gürtel dient nicht der Verstärkung der Hülse, sondern bildet den Anschlag im entsprechend geformten Patronenlager.
- Randhülsen sind ideal für Kipplauf- und Blockverschlussgewehre, da der vorstehende Rand vom Auszieher oder Auswerfer leicht erfasst werden kann. Der Rand stellt den Anschlag dar, weshalb die Hülse selbst zylindrisch sein kann. Dies trifft auch auf die Gürtelhülse zu, die keine Schulter benötigt.
Es gibt auch Repetiergewehre, die für Patronen mit Randhülsen ausgelegt sind. Häufig werden aus speziell eingerichteten Kipplauf- und Blockverschlusswaffen randlose Patronen oder Patronen mit Gürtelhülse verschossen. In diesen Fällen ist im Patronenauszieher ein federnder Stift eingebaut, der in die Rille der randlosen Hülse greift und das Ausziehen ermöglicht.
Hülsenherstellung

Die Herstellung von Patronenhülsen erfolgt auf speziellen Maschinen. Ausgangspunkt sind starkwandige Näpfchen aus Messingblech, die durch mehrere Tiefziehoperationen und Wärmebehandlungen sowie abschließende spanabhebende Bearbeitungsschritte geformt werden. Dadurch bleibt der Hülsenboden starkwandig, während die Wandstärke des Pulverraums nach vorne hin abnimmt. Entsprechend ist auch der Härteverlauf an der Hülse angepasst: vorne weich und dehnbar, hinten stark und fest. Oft ist an flaschenförmigen Hülsen im vorderen Bereich eine Verfärbung zu erkennen, die von einer örtlichen Wärmebehandlung herrührt.
Kaliberkennzeichnung
Auf dem Boden der Patronenhülsen sind um das Zündhütchen herum das Herstellerzeichen und die genaue Kaliberbezeichnung eingeprägt. Deutsche Kaliberbezeichnungen wie 5,6x50R Mag. geben das Kaliber, die Hülsenlänge und zusätzliche Informationen wie "Magnum" an. Amerikanische und englische Kaliberbezeichnungen werden in Zoll angegeben und enthalten oft Zusätze, die auf den Hersteller oder besondere Eigenschaften der Patrone hinweisen.
Zusammenfassend ist das Wissen über die unterschiedlichen Hülsenformen und Kaliberbezeichnungen wichtig, um die richtige Munition für die jeweilige Waffe auszuwählen und sicher zu verwenden.
Die Herstellung der Patronenhülsen erfolgt auf Spezialmaschinen ausgehend von starkwandigen Näpfchen aus Messingblech durch mehrfache Tiefziehoperationen mit zwischengeschalteten Wärmebehandlungen und abschließenden spanabhebenden Bearbeitungsgängen. Dabei wird erreicht, daß der Hülsenboden starkwandig bleibt und die Wandstärke des Pulverraumes nach vorn langsam abnimmt. Entsprechend ist auch der Härteverlauf an der Hülse. Vorn muß sie verhältnismäßig weich und dehnbar sein, eine Eigenschaft, die im hinteren Hülsenbereich unbedingt von Nachteil ist. Oft ist an den flaschenförmigen Hülsen im vorderen Bereich noch deutlich eine Verfärbung zu er- kennen, die von einer örtlichen Wärmebehandlung (Weichglühen) herrührt.
Kennzeichnung der Hülsen und Kaliber. Auf dem Boden der Patronenhülsen, um das Zündhütchen herum, sind das Kennzeichen des Munitionsherstellers und die genaue Kaliberbezeichnung eingeprägt.
I. Deutsche Kaliberbezeichnungen.

Bei der deutschen Kaliberbezeichnung bedeutet z.B. 5,6x50R Mag., daß es sich hier um eine 50mm lange Randhülse für ein Geschoß vom Kaliber 5,6mm handelt.
Die Buchstaben Mag., stehen für Magnum und sollen darauf hin- weisen, daß es sich hier um eine besonders leistungsstarke Laborierung handelt. Im Grunde ist diese Bezeichnung in diesem Falle unsinnig, denn der Hinweis dient nicht dazu, diese Patrone von einer anderen zu unterscheiden. Denn es gibt keine zweite Patrone mit gleichen Abmessungen.
Wer aber die maßgeblichen Bezeichnungen ganz wörtlich nimmt und einmal die genormten Patronenmaße nachschlägt, die in den Maßtafeln für Handfeuerwaffen und Munition zum WaffG in Tabellen niedergelegt sind, wird sicher stutzig. Denn das Kaliber 5,6mm findet er weder beim Geschoß- (5,70mm) noch beim Feld- (5,56mm) oder Zugkaliber (5,69 mm) des Laufes.
Bei anderen Patronen sieht es ähnlich aus. Bei der 5,6x50 R Mag. ist wenigstens die Hülsen- länge richtig bezeichnet, was bei anderen Patronen durchaus nicht immer der Fall ist. Damit wir nicht völlig verwirrt werden, begnügen wir uns mit der Feststellung, daß es sich bei den Angaben der Kaliber und Hülsenängen um Nennmaße und nicht unbedingt um tatsächliche Maße handelt.
2. Das 8mm S-Kaliber
Beim Kaliber 8mm müssen wir allerdings aufpassen, denn hier existieren zwei verschiedene Kaliber mit gleichem Nennmaß!
Zu Beginn dieses Jahrhunderts wurde, anläßlich der Umstellung auf einen anderen Geschoßtyp, das Geschoßkaliber der deutschen Militärpatronen um etwas mehr als ein zehntel Millimeter vergrößert. Das neue Kaliber wurde zur Vermeidung von Verwechslungen als S-Kaliber bezeichnet.
Weil man dann dazu überging, im zivilen Bereich Läufe für das alte und das neue Geschoßkaliber herzustellen, waren in der Folge mehrere Patronen sowohl in dem älteren engen 8mm Kaliber als auch in dem S-Kaliber im Gebrauch (z.B. 8x57 IR und 8x57 IRS).
Die mit S bezeichneten Patronen dürfen keinesfalls aus den engen Läufen verschossen werden, sonst gibt es Probleme mit dem Gasdruck. Eine Verwechslung im anderen Sinn ist ungefährlich, aber auch nicht empfehlenswert, denn eine veränderte Treffpunktlage und schlechte Präzision sind zu erwarten. Patronen 8x57 mit und ohne Rand mit schwarz gefärbtem Zündhütchen kennzeichnen das S-Kaliber. Diese Kennzeichnung ist nicht bei allen Herstellern üblich. Maßgebend ist auf jeden Fall die Beschriftung des Patronenbodens.
3. Anglo-amerikanische Kaliberbezeichnungen
Wer jetzt die deutschen Bezeichnungen für ungenau und verwirrend hält, muß an den heute immerhin ebenso gebräuchlichen amerikanischen Bezeichnungen fast verzweifeln.

Bekanntlich werden die amerikanischen und englischen Kaliberbezeichnungen in Zoll angegeben (1 Zoll= 25,4 mm). Die Angaben erscheinen wahllos in hundertstel und tausendstel Zoll.
Auch hier gibt es kein System, und man kann, ohne nähere Information selten sofort feststellen, worauf sich diese Maßgabe bezieht. Die Kaliberbezeichnung .243,.308 und.458 geben z.B.das genaue Zugkaliber des Laufes an. Wir bezeichnen dagegen das Kaliber .308 mit 7,62mm, und das ist das Feldkaliber des Laufes.
In dem bekannten .22er Kaliber,in dem es eine ganze Anzahl Patronen gibt, geht es schrecklich durcheinander. Die Bezeichnungen .22, .218, .219, .220, .221, .222 und .223 finden sich in Verbindung mit Patronen, die alle das gleiche Zugkaliber haben, nämlich .224. Zwei der bekanntesten Patronen dieser Klasse, die .22 Hornet und die .22 Savage fallen ganz aus dem Rahmen, sie haben noch andere, aber untereinander verschiedene Kaliber.
Das Revolverkaliber .357 Magnum nennt das ungefähre Zugkaliber. Das Kaliber .38 Special ist maßlich damit identisch, rechnerisch aber etwas anderes.
Sollte man vermuten, daß die Patronen .308 Win., .30-06 Springfield und .300 Win. Mag. alle genau das gleiche Kaliber haben?
Man muß sich damit abfinden, daß die amerikanischen Kaliberbezeichnungen auch nur Nennmaße darstellen, die willkürlich und ohne erkennbares System entstanden sind.
Eine typische Eigenart der amerikanischen und englischen Kaliberbezeichnungen ist ein Zusatz, der einen Hinweis auf die Firma gibt, die die Patrone zuerst herausgebracht hat, z.B. .222 Remington, .243 Winchester oder .375 Holland & Holland Magnum, in welchem Jahr die Patrone eingeführt wurde, z.B. .30-06 Springfield (d.h. 1906), oder wie sie ursprünglich laboriert wurde, z. B..30-30 Winchester (d.h.geladen mit 30 grains = 1,94g rauchlosem Treibladungspulver). Eine Bezeichnung wie .25-06 Rem. bedeutet z. B. daß diese Patrone vom Kaliber .25 die Hülse der .30-06 Springfield verwendet.
Die Amerikaner versuchen auch gern, eine Patrone durch schmückende Beinamen attraktiv zu machen und verwenden dabei Namen von schnellen oder gefährlichen Tieren oder ganz einfach klangvolle Phantasienamen, z.B. .22 Hornet (d.h. Hornisse),.220 Swift (d.h. Mauersegler) oder .221 Fireball (d.h. Feuerball).
Bei den deutschen Kaliberbezeichnungen findet man solche Zusätze nur vereinzelt, z. B. 6,5x54 M.-Sch. (d.h. Mannlicher-Schoenauer),7mmSEv.H. (d.h. Superexpress vom Hofe) oder 9mm Luger.
Die Bezeichnung „Magnum" wird in beiden Ursprungsländern gleich gern und oft ange- wendet. Offenbar ist der damit beabsichtigte Hinweis auf die Leistung der Patrone von großer Werbewirksamkeit.
Die Laborierung
Die bloße Angabe der Patronenbezeichnung reicht oft nicht aus, um passende Munition für eine bestimmte Waffe zu erwerben. Es ist zusätzlich die Kenntnis der Laborierung erforderlich.
Die meisten Patronen werden in mehreren Laborierungen hergestellt, oft von verschiedenen Munitionsherstellern. Bei gängigen Kalibern stehen zwanzig bis dreißig verschiedene Laborierungen zur Auswahl, sodass man diejenige finden kann, die für den spezifischen jagdlichen Einsatz und für die beste Schussleistung der betreffenden Waffe am besten geeignet ist.
Die Laborierung wird durch die Angaben des Herstellers, der Patronenbezeichnung sowie des Geschosstyps und -gewichts präzise beschrieben. Die Angabe der Pulverladung ist nicht mehr erforderlich, da nicht mehr verschiedene Ladungen hinter dem gleichen Geschoss verwendet werden.
Für weniger gebräuchliche Kaliber gibt es oft nur zwei Laborierungen, wodurch die Auswahlmöglichkeiten begrenzt sind, falls Wirkung oder Schussleistung nicht zufriedenstellend sind.
Das Treibladungspulver
Büchsenpatronen werden heute ausschließlich mit rauchlosem Treibladungspulver geladen. Schwarzpulver spielt dabei keine Rolle mehr. Wer jedoch eine Büchse besitzt, die nur für Schwarzpulver geeignet ist und damit schießen möchte, muss die Munition selbst wiederladen.
- Schwarzpulver: Schwarzpulver besteht aus einer Mischung von Salpeter, Holzkohle und Schwefel und ist aufgrund seiner großen Zündwilligkeit gefährlich in der Handhabung. Es verbrennt unter starker Rauchentwicklung und hinterlässt übelriechende und hart verkrustende Rückstände, die schnell zu Rostbildung führen, wenn sie nicht gründlich entfernt werden.
- Nitropulver: Rauchloses Treibladungspulver oder Nitropulver ist eine stabile chemische Verbindung. Zellulose wird mit Salpetersäure und Schwefelsäure behandelt (nitriert), und daraus werden Körner von bestimmter Form und Oberfläche geformt. Diese erhalten durch chemische Behandlung die gewünschten Verbrennungseigenschaften.Es gibt Pulvertypen für verschiedene Verwendungszwecke, die je nach Kaliber, Geschossgewicht und Hülsengröße eingesetzt werden. Man unterscheidet zwischen offensiven, schnell abbrennenden und progressiven, langsam abbrennenden Pulvern. Büchsenpulver sind im Vergleich zu Pulvern für Flinten und Kurzwaffen sehr progressiv.Nitropulver hat einen viel höheren Energiegehalt als Schwarzpulver, erzeugt beim Schuss nur wenig Rauch und hinterlässt kaum Asche. Die Einführung des Nitropulvers war jedoch mit einigen Problemen verbunden, die erst überwunden werden mussten.
Nitropulver hat eine sehr hohe Lagerfähigkeit und hält bei sachgemäßer Aufbewahrung zehn bis zwanzig Jahre oder länger. Patronen sollten vor Feuchtigkeit, Waffenölen und hohen Temperaturen geschützt werden.
Zündhütchen
Das Zündhütchen befindet sich im Patronenboden in einer speziell geformten Bohrung, der Zündglocke. Beim Auftreffen des Schlagbolzens wird der Boden des Zündhütchens eingebeult, und die schlagempfindliche Zündmasse erzeugt eine Stichflamme.
Der sogenannte Amboß dient als Gegenlager, der ein Teil der Patronenhülse (Berdanzündung) oder des Zündhütchens (Amboß- oder Boxerzündung) sein kann.
Wie bei Pulvern gibt es verschiedene Typen von Zündhütchen, die sich in ihrer Zündstärke und Schlagempfindlichkeit unterscheiden. Sie müssen mit der Pulverladung harmonieren und sind ein wichtiger Bestandteil der richtigen Laborierung.
Für Hochleistungspatronen in Repetiergewehren werden oft Zündhütchen mit verstärktem Boden verwendet, die in Kipplaufgewehren mit schwächeren Schlagfedern zu Versagern führen können.
Zündhütchen haben bei richtiger Lagerung eine fast unbegrenzte Lebensdauer. Moderne Zündsätze sind ungiftig und fördern keine Korrosion.
Geschosse
Die ersten Mantelgeschosse hatten sehr dünne und weiche Kupfermäntel, die sich aus den damals verwendeten Büchsenläufen für Bleigeschosse verschießen ließen und in ihrer Wirkung ähnlich waren. Mit der Erhöhung der Geschossgeschwindigkeit wurde widerstandsfähigeres Mantelmaterial erforderlich, und der Stahlmantel des Militärgeschosses wurde auch für Jagdgeschosse verwendet. Der Stahlmantel besteht aus Tiefziehblech und ist mit einem Nickel- oder Kupferüberzug versehen, um Korrosion zu verhindern und die Gleiteigenschaften im Lauf zu verbessern.




Die ersten Jagdgeschosse dieser Art, meist Teilmantel- oder Hohlspitzgeschosse, wurden oft kritisiert, da ihre Wirkung unberechenbar und unzuverlässig war. Lange Zeit verfolgte man die Theorie, dass sich das Geschoss im Wildkörper in viele kleine Splitter zerlegen sollte, um eine gute Wirkung zu erzielen. Diese "Zerlegungsgeschosse" werden jedoch zunehmend durch "Deformationsgeschosse" ersetzt.
Schon früh wurde darauf hingewiesen, dass Geschosse mit zähen Mänteln zuverlässiger wirken. Dickwandige Mäntel aus Kupfer oder Kupferlegierungen wurden vorgeschlagen und einige Geschosstypen dieser Art erlangten einen guten Ruf. Es dauerte jedoch, bis Legierungen entwickelt wurden, die hohe Geschossgeschwindigkeiten ermöglichten, ohne die Gewehrläufe zu verschmieren.
Heute verwenden wir Legierungen wie Tombak, ein zähes Messing mit hohem Kupferanteil, für Geschossmäntel oder Massivgeschosse. Diese typischen Deformationsgeschosse bieten eine zuverlässige Wirkung und werden im Abschnitt zur Zielballistik näher beschrieben.
Übersicht gängige Geschosstypen:
Uni Classic




Speed Tip Pro



HIT (High Impact Technology)


Evolution


Evolution Green


