Baummarder
Baummarder (Martes martes)

Allgemeines
Im Gegensatz zum Steinmarder ist der seltenere Baummarder eher ein Kulturflüchter. Mit wenigen Ausnahmen (Südspanien) ist er in ganz Europa verbreitet. Seine Populationsentwicklung wird unterschiedlich bewertet und momentan in mehreren Bundesländern genauer untersucht. Aufgrund methodischer Schwierigkeiten in seiner Erfassung sind jedoch nur grobe Schätzungen möglich, ähnlich wie bei anderen Marderarten, mit Ausnahme des Fischotters.
Kennzeichen
Der Baummarder ähnelt äußerlich dem Steinmarder, ist jedoch etwas größer und leichter.

Haar und Färbung
Das weiche Haar des Baummarders ist länger und dichter als das des Steinmarders. Die Branten sind unten vollständig behaart, sodass die Ballen verdeckt sind.
Der Kehlfleck ist meist rundlich und variiert in der Form, normalerweise ist er goldgelb. Stein- und Baummarder lassen sich anhand von Form und Farbe des Kehlflecks nicht sicher unterscheiden.
Das Grannenhaar ist mittel- bis dunkelbraun, die Unterwolle gelb. Die Nase ist grauschwarz bis schwarz.
Größe/Gewicht
Rüde: Körperlänge 48-53 cm, Schwanzlänge 25-28 cm, Gewicht 1,2-1,9 kg
Fähe: Körperlänge 40-45 cm, Schwanzlänge 23-26 cm, Gewicht 1-1,3 kg
Schädel/Gebiss
Die Schädelform ist wie beim Steinmarder. Der dritte Prämolar des Oberkiefers ist außen eingekerbt, und der letzte Backenzahn (Molar) ist nach außen gewölbt.
Geschlechts- und Alterskennzeichen
Äußerlich lassen sich die Geschlechter kaum unterscheiden. Jungtiere erkennt man bis zum Frühherbst an ihrer geringeren Größe.
Losung
Die Losung des Baummarders unterscheidet sich nicht von der des Steinmarders.
Spur
Aufgrund der Sohlenbehaarung zeichnen sich die Ballen im Trittsiegel nicht ab. Die Spurstellung ähnelt der des Steinmarders.
Lautäußerungen
Die Lautäußerungen ähneln denen des Steinmarders, sind jedoch etwas leiser und seltener zu hören.
Lebensweise
Der Baummarder ist ein ausgezeichneter Kletterer, der seine Beute, wie Eichhörnchen, auch in Bäumen verfolgt. Er bewegt sich gerne in den oberen Baumetagen und ist im Gegensatz zum Steinmarder oft auch am Tag aktiv. Als Unterschlupf dienen ihm Baumhöhlen, Greifvogelhorste, Eichhörnchenkobel und Reisighaufen.
Lebensraum
Der Baummarder bevorzugt geschlossene Waldungen des Flachlands und der Mittelgebirge. Gelegentlich findet man ihn auch in kleineren Wäldern sowie in Siedlungen und Städten.
Fortpflanzung
Die Fortpflanzung des Baummarders ähnelt der des Steinmarders. Die Ranzzeit, Tragezeit und Jungenaufzucht sind gleich. Die Gehecke, bestehend aus 3-5 Jungen, werden meist in Baumhöhlen aufgezogen.
Nahrung
Seine Hauptnahrung besteht aus Säugetieren von der Maus bis zum Kaninchen. Er frisst auch Vögel samt deren Gelegen, Amphibien, Insekten sowie Beeren und andere süße Waldfrüchte.
Feinde
Der Baummarder hat dieselben Feinde wie der Steinmarder.
Jagd
Die Jagd auf den Baummarder ähnelt der des Steinmarders. Aufgrund des relativ geringen Bestands spielt die Bejagung jedoch nur eine untergeordnete Rolle.
Trophäe
Die Trophäen des Baummarders entsprechen denen des Steinmarders.
Jägersprache
Andere Namen: Edelmarder, Gelbkehlchen, Goldhals, Waldmarder
