Waidlexikon
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Nandu
Merkmal | Beschreibung |
Wissenschaftlicher Name | Rhea americana |
Familie | Rheidae (Nandus) |
Verbreitung | Ursprünglich in Südamerika beheimatet, insbesondere in Argentinien, Brasilien, Bolivien, Paraguay und Uruguay; inzwischen auch in einigen Regionen Norddeutschlands angesiedelt |
Lebensraum | Offene Graslandschaften, Savannen, Feuchtgebiete und landwirtschaftlich genutzte Flächen |
Physische Merkmale:
Merkmal | Beschreibung |
Körpergröße | 1,4 bis 1,7 Meter hoch |
Gewicht | 20 bis 27 kg |
Gefieder | Grau oder braun, flauschig und dicht |
Flügel | Kurz und unflugfähig, werden zur Balance und zum Schutz verwendet |
Beine | Lang und kräftig, angepasst an schnelles Laufen |
Augen | Groß, mit ausgezeichneter Sicht |
Verhalten und Lebensweise:
Verhalten | Beschreibung |
Ernährung | Allesfresser: Gräser, Blätter, Samen, Früchte, Insekten und kleine Wirbeltiere |
Fortpflanzung | Polygam, ein Männchen paart sich mit mehreren Weibchen |
Brutverhalten | Das Männchen baut das Nest, brütet die Eier aus und zieht die Küken auf |
Gelegegröße | 10 bis 60 Eier pro Gelege, die von mehreren Weibchen stammen können |
Brutdauer | Etwa 35 bis 40 Tage |
Nestlingszeit | Küken bleiben mehrere Monate beim Vater |
Sozialverhalten | Leben in Gruppen, besonders während der Brut- und Aufzuchtzeit |
Ökologische Bedeutung:
Bedeutung | Beschreibung |
Samenverbreitung | Trägt zur Verbreitung von Pflanzen bei, indem es Samen frisst und ausscheidet |
Bodenverbesserung | Durch das Scharren und Laufen tragen Nandus zur Durchmischung und Belüftung des Bodens bei |
Schutzstatus:
Schutzstatus | Beschreibung |
IUCN | Nicht gefährdet (Least Concern) |
Bedrohungen | Lebensraumverlust, Jagd, Konflikte mit Landwirten |
Maßnahmen zum Schutz:
Maßnahme | Beschreibung |
Habitatmanagement | Schutz und Erhalt der natürlichen Lebensräume |
Aufklärung | Öffentlichkeitsarbeit zur Förderung des Verständnisses und Schutzes der Nandus |
Regulierung | Kontrolle der Populationen in Gebieten, wo sie eingeführt wurden, um Konflikte mit der Landwirtschaft zu minimieren |
Besonderheiten:
Besonderheit | Beschreibung |
Flugunfähigkeit | Trotz ihrer Größe und flauschigen Flügel sind Nandus flugunfähig, nutzen ihre Flügel aber zur Balance und Abwehr |
Geschlechtsrollen | Einzigartig unter Vögeln ist das Männchen verantwortlich für Nestbau, Brutpflege und Aufzucht der Küken |
Adaption | Nandus haben sich erfolgreich in neuen Lebensräumen wie Norddeutschland etabliert |

Nässen
Unter "Nässen" verstehen wir beim Hund und dem Haar- und Schalenwild das Wasser lassen.

Natura 2000
Merkmal | Beschreibung |
Definition | Natura 2000 ist ein europaweites Netzwerk von Schutzgebieten, das eingerichtet wurde, um die biologische Vielfalt zu erhalten und die natürlichen Lebensräume sowie wildlebenden Tiere und Pflanzen zu schützen. |
Rechtsgrundlage | Beruht auf zwei zentralen EU-Richtlinien: der Vogelschutzrichtlinie (1979) und der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (1992) |
Ziel | Sicherung des langfristigen Überlebens der wertvollsten und bedrohtesten Arten und Lebensräume in Europa |
Hauptkomponenten:
Komponente | Beschreibung |
Vogelschutzrichtlinie | Schutz aller wildlebenden Vogelarten und ihrer Lebensräume in Europa |
Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie | Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen in Europa |
Schutzgebiete:
Schutzgebietstyp | Beschreibung |
Special Protection Areas (SPAs) | Schutzgebiete, die nach der Vogelschutzrichtlinie ausgewiesen wurden |
Special Areas of Conservation (SACs) | Schutzgebiete, die nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie ausgewiesen wurden |
Umsetzung:
Merkmal | Beschreibung |
Verantwortung | Die Mitgliedstaaten der EU sind für die Ausweisung und den Schutz der Natura 2000-Gebiete verantwortlich |
Management | Erfordert die Erstellung und Umsetzung von Managementplänen, die den Erhaltungszielen der Gebiete dienen |
Finanzierung | Unterstützung durch EU-Fonds wie LIFE+ und andere nationale und regionale Finanzierungsinstrumente |
Bedeutung:
Bedeutung | Beschreibung |
Biodiversität | Trägt erheblich zur Erhaltung der biologischen Vielfalt in Europa bei |
Ökosystemleistungen | Schutz und Förderung wichtiger Ökosystemleistungen wie Wasserreinigung, Klimaregulation und Erholung |
Kulturelles Erbe | Erhalt von Kulturlandschaften und traditioneller Landnutzung, die mit den Naturschutzgebieten verbunden sind |
Herausforderungen:
Herausforderung | Beschreibung |
Konflikte | Konflikte zwischen Naturschutz und wirtschaftlichen Interessen, z.B. Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Bauprojekte |
Durchsetzung | Sicherstellung der Einhaltung der Schutzbestimmungen und effektive Umsetzung der Managementpläne |
Klimawandel | Anpassung der Schutzstrategien an die Auswirkungen des Klimawandels auf Lebensräume und Arten |
Zukunftsperspektiven:
Perspektive | Beschreibung |
Weiterentwicklung | Ständige Anpassung und Verbesserung der Schutzmaßnahmen und Managementstrategien |
Integration | Bessere Integration von Natura 2000-Zielen in andere Politikbereiche wie Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Raumplanung |
Öffentlichkeitsarbeit | Erhöhung des Bewusstseins und der Unterstützung für Natura 2000 in der Bevölkerung und bei Entscheidungsträgern |
Naturdenkmal
Merkmal | Beschreibung |
Definition | Ein Naturdenkmal ist ein durch gesetzliche Bestimmungen geschütztes Einzelschöpfung der Natur, die wegen ihrer Eigenart, Seltenheit, Schönheit oder ihres wissenschaftlichen, historischen oder kulturellen Wertes erhaltenswert ist. |
Rechtsgrundlage | Der Schutz von Naturdenkmälern erfolgt auf Grundlage nationaler und regionaler Naturschutzgesetze, in Deutschland insbesondere nach dem Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG). |
Ziel | Erhalt und Schutz besonderer natürlicher Erscheinungen und deren Umgebung vor Zerstörung oder Veränderung |
Arten von Naturdenkmälern:
Typ | Beschreibung |
Einzelobjekte | Einzelne Bäume, Felsformationen, Quellen, Höhlen oder andere markante Naturerscheinungen |
Flächenhafte Naturdenkmäler | Kleinere Flächen mit besonderen geologischen oder biologischen Merkmalen, wie seltene Pflanzen- oder Tierhabitate |
Schutzkriterien:
Kriterium | Beschreibung |
Eigenart | Einzigartigkeit oder ungewöhnliche Erscheinung |
Seltenheit | Vorkommen von seltenen oder gefährdeten Arten oder Strukturen |
Schönheit | Ästhetischer Wert und landschaftliche Bedeutung |
Wissenschaftlicher Wert | Bedeutung für Forschung und Bildung |
Historischer/Kultureller Wert | Verbindung zu historischen Ereignissen oder kultureller Bedeutung |
Schutzmaßnahmen:
Maßnahme | Beschreibung |
Unterschutzstellung | Formale Ausweisung durch die zuständige Naturschutzbehörde |
Erhaltungsmaßnahmen | Pflegemaßnahmen zur Erhaltung des Zustandes und Schutz vor schädlichen Einflüssen |
Nutzungseinschränkungen | Einschränkungen oder Verbote bestimmter Aktivitäten, die das Naturdenkmal schädigen könnten |
Bedeutung:
Bedeutung | Beschreibung |
Biodiversität | Beitrag zum Schutz und Erhalt der biologischen Vielfalt |
Kulturerbe | Erhalt von Naturerscheinungen mit kultureller und historischer Bedeutung |
Erholung und Bildung | Orte der Erholung, Bildung und Sensibilisierung für den Naturschutz |
Herausforderungen:
Herausforderung | Beschreibung |
Umweltbelastungen | Bedrohung durch Umweltverschmutzung, Klimawandel und menschliche Eingriffe |
Pflege und Management | Notwendigkeit regelmäßiger Pflege und Monitoring zur Erhaltung des Schutzstatus |
Öffentlichkeitsarbeit | Erhöhung des Bewusstseins und der Akzeptanz in der Bevölkerung für den Schutz von Naturdenkmälern |
Beispiele für Naturdenkmäler:
Beispiel | Beschreibung |
Tausendjährige Eiche | Sehr alte und besonders beeindruckende Bäume |
Externsteine | Auffällige Felsformationen in Nordrhein-Westfalen, Deutschland |
Blautopf | Karstquelle in Blaubeuren, Deutschland, bekannt für ihre tiefblaue Farbe |

Naturgütern
Ressourcen der Natur, die für den Menschen nützlich sind, jedoch durch die moderne Gesellschaft bedroht werden. Dazu zählen Wasser, Boden und Luft.
Natürliche Kleinbiotope
Merkmal | Beschreibung |
Definition | Natürliche Kleinbiotope sind kleine, klar abgegrenzte Lebensräume, die aufgrund ihrer besonderen ökologischen Bedingungen eine hohe biologische Vielfalt und spezifische Artenzusammensetzungen aufweisen. |
Größe | Meist kleine Flächen, oft nur wenige Quadratmeter bis einige Hektar groß |
Entstehung | Natürliche Entstehung durch geologische, hydrologische, klimatische oder biologische Prozesse |
Arten von natürlichen Kleinbiotopen:
Typ | Beschreibung |
Tümpel und kleine Teiche | Kleinstgewässer, die zeitweise oder dauerhaft Wasser führen und Lebensraum für Amphibien, Insekten und Pflanzen bieten |
Hecken und Gebüsche | Lineare oder flächige Strukturen aus Sträuchern und Bäumen, die wichtige Rückzugsräume für Vögel, Säugetiere und Insekten darstellen |
Trockenrasen und Magerrasen | Trockene, nährstoffarme Standorte mit spezialisierten Pflanzenarten und Insektenpopulationen |
Kleingewässer und Quellbereiche | Kleine Wasserflächen, Quellen und Sickerflächen, die wichtige Lebensräume für spezialisierte Wasserpflanzen und -tiere bieten |
Felsbiotope und Steinhaufen | Lebensräume auf und zwischen Felsen, die besondere Mikroklimazonen und Verstecke für Kleintiere bieten |
Waldlichtungen und Waldränder | Übergangsbereiche zwischen Wäldern und offenen Landschaften, die hohe Artenvielfalt und ökologischen Reichtum fördern |
Ökologische Bedeutung:
Bedeutung | Beschreibung |
Artenvielfalt | Hohe Biodiversität durch spezifische Lebensbedingungen und Nischenangebote |
Lebensraum | Bieten wichtigen Lebensraum für bedrohte und spezialisierte Arten |
Ökologische Vernetzung | Verbinden größere Lebensräume und ermöglichen den Austausch und die Wanderung von Arten |
Schutz und Pflege:
Maßnahme | Beschreibung |
Erhaltungsmaßnahmen | Regelmäßige Pflege und Schutz vor Zerstörung, z.B. durch Entbuschung oder Beweidung |
Nutzungsbeschränkungen | Einschränkung oder Anpassung der landwirtschaftlichen Nutzung, um Biotopstrukturen zu erhalten |
Renaturierung | Wiederherstellung beeinträchtigter oder zerstörter Kleinbiotope durch gezielte Maßnahmen |
Bedrohungen:
Bedrohung | Beschreibung |
Landnutzungsänderung | Intensivierung der Landwirtschaft, Bebauung und Versiegelung von Flächen |
Klimawandel | Veränderungen der Niederschlags- und Temperaturmuster, die die Lebensbedingungen beeinflussen |
Umweltverschmutzung | Eintrag von Schadstoffen, Dünger und Pestiziden, die die Artenzusammensetzung verändern |
Beispiele für natürliche Kleinbiotope:
Beispiel | Beschreibung |
Feuchtwiesen | Temporär oder dauerhaft feuchte Standorte mit hoher Pflanzen- und Insektenvielfalt |
Kleingewässer | Kleine Teiche oder Tümpel, die Amphibien- und Libellenarten einen Lebensraum bieten |
Trockenmauern | Von Menschen errichtete Strukturen, die jedoch wertvolle Lebensräume für Pflanzen und Tiere bieten können |
Streuobstwiesen | Traditionell genutzte Obstwiesen mit hoher Artenvielfalt, die aus extensiver Nutzung resultiert |

Natürliche Waldschäden
Natürliche Waldschäden entstehen durch Naturereignisse wie Wind und Frost sowie durch biologische Einflüsse wie Pilz- und Insektenbefall. Auch Schäden durch Wildtiere zählen zu den biologischen Schäden.

Naturnahe Wälder
Merkmal | Beschreibung |
Definition | Naturnahe Wälder sind Wälder, die weitgehend natürlichen Strukturen und Prozessen entsprechen, obwohl sie vom Menschen bewirtschaftet werden können. Sie zeichnen sich durch eine hohe Artenvielfalt, verschiedene Alters- und Baumartenstrukturen sowie eine intakte Waldökologie aus. |
Merkmale | Hohe strukturelle Vielfalt, natürliche Baumartenmischung, Vorhandensein von Totholz, unterschiedliche Altersklassen, natürliche Verjüngung |
Hauptmerkmale:
Merkmal | Beschreibung |
Baumartenmischung | Vielfalt an einheimischen Baumarten, die den natürlichen Standortbedingungen entsprechen |
Strukturvielfalt | Unterschiedliche Alters- und Größenklassen von Bäumen, vertikale und horizontale Strukturvielfalt |
Totholz | Vorhandensein von stehendem und liegendem Totholz, das als Lebensraum für zahlreiche Organismen dient |
Naturverjüngung | Natürliche Regeneration der Bäume durch Samen, ohne menschliche Pflanzung |
Boden | Unveränderte oder geringfügig beeinflusste Bodenschichten, natürliche Humusbildung und Bodenlebewesen |
Ökologische Bedeutung:
Bedeutung | Beschreibung |
Biodiversität | Hohe Artenvielfalt bei Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen durch vielfältige Lebensräume und Nischen |
Ökosystemleistungen | Bereitstellung von Wasserreinhaltung, Klimaregulation, Kohlenstoffspeicherung und Erholung |
Habitatfunktion | Lebensraum für viele spezialisierte und gefährdete Arten, die auf strukturreiche Wälder angewiesen sind |
Bewirtschaftung:
Bewirtschaftungsprinzip | Beschreibung |
Naturgemäße Forstwirtschaft | Nutzung und Pflege des Waldes unter Berücksichtigung natürlicher Prozesse und Strukturen |
Minimalinvasive Eingriffe | Begrenzte und gezielte Eingriffe, um die Waldstruktur zu fördern und zu erhalten |
Förderung der Naturverjüngung | Unterstützung der natürlichen Regeneration durch Schutz von Jungwuchs und Vermeidung flächiger Eingriffe |
Schutz und Erhaltung:
Maßnahme | Beschreibung |
Schutzgebiete | Ausweisung von Naturschutzgebieten, Naturwaldreservaten und Biosphärenreservaten |
Biodiversitätsprogramme | Initiativen und Programme zur Förderung der Artenvielfalt und Strukturvielfalt im Wald |
Öffentlichkeitsarbeit | Sensibilisierung der Bevölkerung für die Bedeutung naturnaher Wälder und Förderung nachhaltiger Waldnutzung |
Bedrohungen:
Bedrohung | Beschreibung |
Intensive Forstwirtschaft | Übernutzung, Monokulturen und flächige Kahlschläge, die die Strukturvielfalt reduzieren |
Klimawandel | Veränderungen der Temperatur- und Niederschlagsmuster, die die Waldökosysteme beeinflussen |
Invasive Arten | Einwanderung und Ausbreitung nicht einheimischer Pflanzen und Tiere, die die einheimische Flora und Fauna verdrängen |
Beispiele für naturnahe Wälder:
Beispiel | Beschreibung |
Buchenwälder | Mischwälder mit überwiegendem Buchenbestand, häufig in Mitteleuropa zu finden |
Auenwälder | Wälder entlang von Flüssen und Bächen, die durch regelmäßige Überschwemmungen geprägt sind |
Bergwälder | Wälder in Gebirgsregionen, oft geprägt durch eine hohe Vielfalt an Baumarten und vertikaler Struktur |

Naturschutzgebiet
Merkmal | Beschreibung |
Definition | Ein Naturschutzgebiet ist ein geografisch abgegrenztes Gebiet, das aufgrund seiner besonderen ökologischen, wissenschaftlichen, landschaftlichen oder kulturellen Bedeutung unter speziellen Schutz gestellt wird, um die Natur zu bewahren und zu fördern. |
Rechtsgrundlage | Der Schutz von Naturschutzgebieten erfolgt auf Grundlage nationaler und regionaler Naturschutzgesetze, in Deutschland insbesondere nach dem Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG). |
Ziel | Erhalt und Schutz der natürlichen Lebensräume und der darin lebenden Tier- und Pflanzenarten, Förderung der biologischen Vielfalt und Sicherstellung der ökologischen Prozesse. |
Hauptmerkmale:
Merkmal | Beschreibung |
Abgrenzung | Klar definierte geografische Grenzen |
Schutzmaßnahmen | Strenge Regelungen und Maßnahmen zum Schutz und zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume und Artenvielfalt |
Nutzungseinschränkungen | Einschränkungen oder Verbote bestimmter Aktivitäten wie Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Bebauung und Freizeitnutzung |
Ökologische Bedeutung:
Bedeutung | Beschreibung |
Biodiversität | Hohe Artenvielfalt und Schutz seltener, gefährdeter oder endemischer Arten |
Ökosystemleistungen | Beitrag zur Klimaregulation, Wasserreinhaltung, Bodenbildung und Erholung |
Forschung | Bereitstellung von Gebieten für wissenschaftliche Studien und Umweltbildung |
Schutz und Pflege:
Maßnahme | Beschreibung |
Erhaltungsmaßnahmen | Maßnahmen zur Pflege und Wiederherstellung von Lebensräumen, wie z.B. Renaturierung, Kontrolle invasiver Arten |
Überwachung | Regelmäßiges Monitoring der Artenvielfalt und ökologischen Prozesse zur Sicherstellung der Schutzziele |
Pflegepläne | Erstellung und Umsetzung von Managementplänen, die spezifische Maßnahmen und Ziele für den Schutz des Gebiets festlegen |
Bedrohungen:
Bedrohung | Beschreibung |
Umweltverschmutzung | Eintrag von Schadstoffen aus landwirtschaftlichen, industriellen und städtischen Quellen |
Klimawandel | Veränderungen der Temperatur- und Niederschlagsmuster, die die Ökosysteme beeinflussen |
Menschliche Störungen | Störungen durch Freizeitaktivitäten, illegalen Holzeinschlag, Wilderei und Bebauung |
Beispiele für Naturschutzgebiete:
Beispiel | Beschreibung |
Nationalpark Bayerischer Wald | Größtes zusammenhängendes Waldschutzgebiet in Mitteleuropa, bekannt für seine unberührten Wälder und Artenvielfalt |
Wattenmeer | Einzigartiges Küstenökosystem an der Nordsee, wichtiger Lebensraum für zahlreiche Vogelarten und andere marine Lebewesen |
Serengeti-Nationalpark | Weltberühmtes Schutzgebiet in Tansania, bekannt für seine jährliche Tierwanderung und vielfältige Fauna |
Unterschiede zu anderen Schutzgebietskategorien:
Schutzgebietstyp | Beschreibung |
Nationalpark | Größere Gebiete mit strengerem Schutz, Ziel ist der weitgehende Ausschluss menschlicher Eingriffe |
Biosphärenreservat | Schutz und nachhaltige Nutzung, oft mit Zonierung in Kern-, Pflege- und Entwicklungszonen |
Landschaftsschutzgebiet | Gebiete, die weniger strengen Schutz genießen und häufig der Erholung und Landschaftspflege dienen |
Verwaltung und Management:
Maßnahme | Beschreibung |
Verwaltungsbehörden | Lokale, regionale oder nationale Naturschutzbehörden sind für die Verwaltung und Durchsetzung der Schutzmaßnahmen verantwortlich |
Partizipation | Einbeziehung der lokalen Bevölkerung und Interessengruppen in die Planung und Umsetzung von Schutzmaßnahmen |
Finanzierung | Öffentliche Gelder, Förderprogramme, Spenden und internationale Unterstützung für den Naturschutz |

Naturverjüngung
Merkmal | Beschreibung |
Definition | Naturverjüngung bezeichnet die natürliche Erneuerung von Wald- oder Pflanzenbeständen durch das Keimen und Aufwachsen von Samen oder vegetative Vermehrung ohne menschliches Zutun. |
Prozesse | Keimung von Samen, Wurzelschösslinge, Stockausschläge, und natürliche Aussaat durch Wind, Tiere oder Schwerkraft |
Hauptmerkmale:
Merkmal | Beschreibung |
Keimung | Samen fallen auf den Boden und keimen unter natürlichen Bedingungen |
Vegetative Vermehrung | Neue Pflanzen wachsen aus Wurzeln, Stümpfen oder Trieben vorhandener Pflanzen |
Samenquellen | Samen kommen von bestehenden Bäumen oder Pflanzen in der Umgebung, oft durch Wind, Tiere oder Wasser verbreitet |
Bodenbedingungen | Geeignete Bodenbedingungen wie Feuchtigkeit, Nährstoffe und Lichtverfügbarkeit sind entscheidend für die erfolgreiche Naturverjüngung |
Vorteile:
Vorteil | Beschreibung |
Ökologisch | Fördert die genetische Vielfalt und Anpassungsfähigkeit der Pflanzenbestände |
Kosteneffektiv | Reduziert die Notwendigkeit für teure Aufforstungsmaßnahmen |
Nachhaltigkeit | Unterstützt nachhaltige Wald- und Landnutzung durch Erhalt natürlicher Prozesse |
Anpassungsfähigkeit | Die natürliche Auswahl fördert das Wachstum von Pflanzen, die am besten an die örtlichen Bedingungen angepasst sind |
Herausforderungen:
Herausforderung | Beschreibung |
Konkurrenz | Junge Pflanzen konkurrieren mit etablierter Vegetation um Licht, Wasser und Nährstoffe |
Wildverbiss | Hoher Wildbestand kann junge Pflanzen schädigen oder zerstören |
Bodenverdichtung | Durch menschliche Aktivitäten oder Vieh kann die Keimung und Wurzelbildung beeinträchtigt werden |
Klimawandel | Veränderungen in Temperatur und Niederschlagsmustern können die Naturverjüngung beeinflussen |
Maßnahmen zur Förderung der Naturverjüngung:
Maßnahme | Beschreibung |
Wildmanagement | Regulierung des Wildbestands zur Reduzierung von Verbissschäden |
Bodenpflege | Schutz und Verbesserung der Bodenstruktur durch Minimierung von Verdichtung und Erosion |
Lichtregulierung | Schaffung von Lichtungen durch selektives Fällen oder Durchforstung, um ausreichend Licht für Keimlinge zu gewährleisten |
Schutz vor Konkurrenz | Entfernung oder Kontrolle von konkurrierenden Pflanzenarten, die das Wachstum von Keimlingen behindern |
Beispiele für Naturverjüngung:
Beispiel | Beschreibung |
Waldverjüngung | In Wäldern erfolgt die Naturverjüngung häufig nach Störungen wie Stürmen, Bränden oder dem natürlichen Tod alter Bäume |
Graslandschaften | Naturverjüngung in Graslandschaften kann durch natürliche Aussaat von Gräsern und Kräutern geschehen |
Feuchtgebiete | In Feuchtgebieten erfolgt die Naturverjüngung durch Samen, die von Wasser transportiert und in geeigneten Standorten abgelagert werden |
Bedeutung für die Forstwirtschaft:
Bedeutung | Beschreibung |
Nachhaltige Bewirtschaftung | Fördert langfristige Erhaltung und Nutzung von Wäldern durch natürliche Prozesse |
Kosteneinsparung | Reduziert die Kosten für künstliche Aufforstung und Pflege |
Ökologische Stabilität | Trägt zur Stabilität und Resilienz von Waldökosystemen bei, indem natürliche Dynamiken erhalten bleiben |

Nebelkrähe
Merkmal | Beschreibung |
Wissenschaftlicher Name | Corvus cornix |
Familie | Corvidae (Rabenvögel) |
Verbreitung | Mittel- und Osteuropa, Asien, Teile des Nahen Ostens |
Lebensraum | Wälder, Parks, landwirtschaftlich genutzte Flächen, Küstengebiete, städtische Gebiete |
Physische Merkmale:
Merkmal | Beschreibung |
Körpergröße | 45-50 cm |
Gewicht | 400-600 g |
Gefieder | Grauer Körper, schwarzer Kopf, Hals, Flügel und Schwanz |
Schnabel | Schwarz, kräftig |
Augen | Dunkel, mit aufmerksamem Ausdruck |
Verhalten und Lebensweise:
Verhalten | Beschreibung |
Ernährung | Allesfresser: Insekten, kleine Wirbeltiere, Aas, Samen, Früchte, menschliche Abfälle |
Sozialverhalten | Meist in Paaren oder kleinen Gruppen, können in größeren Schwärmen vorkommen |
Fortpflanzung | Monogam, bilden lebenslange Paare |
Gelegegröße | 3-6 Eier |
Brutdauer | 18-20 Tage |
Nestlingszeit | 30-35 Tage |
Nistplatz | Nester in hohen Bäumen oder auf Gebäuden |
Intelligenz und Anpassungsfähigkeit:
Merkmal | Beschreibung |
Problemlösungsverhalten | Hohe Intelligenz, fähig zur Nutzung von Werkzeugen und komplexem Problemlösen |
Anpassungsfähigkeit | Stark anpassungsfähig, kann in einer Vielzahl von Lebensräumen überleben und nutzen |
Ökologische Bedeutung:
Bedeutung | Beschreibung |
Aasfresser | Trägt zur Reinigung der Umwelt bei, indem sie Aas fressen |
Samenverbreitung | Hilft bei der Verbreitung von Samen durch ihren Kot |
Schädlingskontrolle | Frisst Insekten und kleine Nagetiere, die als Schädlinge gelten können |
Schutzstatus:
Schutzstatus | Beschreibung |
IUCN | Nicht gefährdet (Least Concern) |
Bedrohungen | Allgemein keine unmittelbaren Bedrohungen, lokal können Habitatverlust und Vergiftungen eine Rolle spielen |
Maßnahmen zum Schutz:
Maßnahme | Beschreibung |
Habitatmanagement | Erhalt und Pflege von Lebensräumen, Schutz von Nistplätzen |
Öffentlichkeitsarbeit | Information und Sensibilisierung der Bevölkerung für die Bedeutung der Nebelkrähe |
Unterschiede zur Rabenkrähe:
Merkmal | Nebelkrähe | Rabenkrähe |
Gefieder | Grauer Körper, schwarzer Kopf und Flügel | Einheitlich schwarzes Gefieder |
Verbreitungsgebiet | Mittel- und Osteuropa, Asien | Westeuropa |
Hybridisierung | Kann sich mit der Rabenkrähe paaren und fortpflanzen, besonders in überlappenden Verbreitungsgebieten | Kommt in reinen Populationen vor, aber auch Mischzonen mit Nebelkrähen |

Nennkaliber
Der ungefähre Durchmesser eines Geschosses oder Laufes wird als Kaliber bezeichnet. Dieser Wert kann in metrischen Einheiten (Millimeter) oder anglo-amerikanischen Einheiten (Zoll) angegeben werden. Die tatsächlichen Maße können jedoch geringfügig von der angegebenen Kalibergröße abweichen.
Neobiota
Merkmal | Beschreibung |
Definition | Neobiota sind Arten von Pflanzen, Tieren oder Mikroorganismen, die durch menschlichen Einfluss absichtlich oder unabsichtlich in ein Gebiet eingeführt wurden, in dem sie ursprünglich nicht heimisch waren. |
Unterkategorien | Neophyten (eingeführte Pflanzen), Neozoen (eingeführte Tiere), Neomyceten (eingeführte Pilze) |
Merkmale:
Merkmal | Beschreibung |
Herkunft | Ursprünglich in anderen geografischen Regionen beheimatet, durch menschliche Aktivitäten verbreitet |
Einführungswege | Absichtlich (z.B. Gartenbau, Landwirtschaft) oder unabsichtlich (z.B. Ballastwasser, Handel, Tourismus) |
Etablierung | Erfolgreiche Ansiedlung und Vermehrung in neuen Lebensräumen, oft in Konkurrenz zu einheimischen Arten |
Ökologische Bedeutung:
Bedeutung | Beschreibung |
Positive Effekte | Beitrag zur Biodiversität, neue Nahrungsquellen oder Lebensräume für einheimische Arten |
Negative Effekte | Verdrängung einheimischer Arten, Veränderung von Ökosystemen, Auslösung von Krankheiten, wirtschaftliche Schäden |
Beispiele für Neobiota:
Beispiel | Beschreibung |
Neophyten | Beispiele: Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum), Japanischer Staudenknöterich (Fallopia japonica) |
Neozoen | Beispiele: Amerikanischer Flusskrebs (Pacifastacus leniusculus), Asiatischer Marienkäfer (Harmonia axyridis) |
Neomyceten | Beispiele: Kastanienrindenkrebs (Cryphonectria parasitica), Ulmenwelke (Ophiostoma ulmi) |
Management und Kontrolle:
Maßnahme | Beschreibung |
Früherkennung | Monitoring und Identifizierung von Neobiota in frühen Stadien der Etablierung |
Prävention | Maßnahmen zur Verhinderung der Einführung und Ausbreitung, z.B. strenge Kontrollen an Grenzen |
Bekämpfung | Mechanische, chemische oder biologische Methoden zur Kontrolle und Reduktion der Populationen |
Öffentlichkeitsarbeit | Sensibilisierung der Bevölkerung über die Risiken und Auswirkungen von Neobiota |
Herausforderungen:
Herausforderung | Beschreibung |
Effektive Kontrolle | Schwierigkeit, etablierte Populationen vollständig zu entfernen oder zu kontrollieren |
Ökonomische Kosten | Hohe Kosten für Management, Bekämpfung und Wiederherstellung betroffener Ökosysteme |
Koordination | Notwendigkeit der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Ländern und Organisationen |
Zukunftsperspektiven:
Perspektive | Beschreibung |
Forschung | Weiterentwicklung von Methoden zur Früherkennung und Bekämpfung, Verständnis der ökologischen Auswirkungen |
Politische Maßnahmen | Entwicklung und Umsetzung internationaler Abkommen und Richtlinien zur Kontrolle von Neobiota |
Integration | Einbindung von Managementstrategien in Land- und Forstwirtschaft sowie Naturschutzpraktiken |

Neophyten
Merkmal | Beschreibung |
Definition | Neophyten sind Pflanzenarten, die nach 1492 (dem Jahr der Entdeckung Amerikas durch Kolumbus) durch menschlichen Einfluss absichtlich oder unabsichtlich in Gebiete eingeführt wurden, in denen sie ursprünglich nicht heimisch waren. |
Herkunft | Ursprünglich aus anderen geografischen Regionen, meist aus anderen Kontinenten eingeführt |
Merkmale:
Merkmal | Beschreibung |
Einführungswege | Absichtlich (z.B. durch Gartenbau, Landwirtschaft) oder unabsichtlich (z.B. durch Handel, Ballastwasser, Tourismus) |
Etablierung | Erfolgreiche Ansiedlung und Vermehrung in neuen Lebensräumen, oft in Konkurrenz zu einheimischen Pflanzenarten |
Verbreitung | Können sich in verschiedenen Ökosystemen ansiedeln, von urbanen Gebieten bis zu Naturlandschaften |
Ökologische Bedeutung:
Bedeutung | Beschreibung |
Positive Effekte | Bereicherung der Flora, neue Nahrungsquellen oder Lebensräume für bestimmte Tiere |
Negative Effekte | Verdrängung einheimischer Pflanzenarten, Veränderung der Ökosystemstrukturen, mögliche Auslösung von Krankheiten oder Schädlingsbefall |
Beispiele für Neophyten:
Beispiel | Beschreibung |
Japanischer Staudenknöterich (Fallopia japonica) | Stark wuchernde Pflanze, die heimische Vegetation verdrängt |
Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum) | Produziert phototoxische Substanzen, die Hautentzündungen verursachen können |
Kanadische Goldrute (Solidago canadensis) | Verdrängt heimische Pflanzenarten und verändert Bodenchemie |
Management und Kontrolle:
Maßnahme | Beschreibung |
Früherkennung | Monitoring und Identifizierung von Neophyten in frühen Stadien ihrer Etablierung |
Prävention | Maßnahmen zur Verhinderung der Einführung und Ausbreitung, z.B. strenge Kontrollen an Grenzen und bei Handelswaren |
Bekämpfung | Mechanische, chemische oder biologische Methoden zur Kontrolle und Reduktion der Populationen |
Öffentlichkeitsarbeit | Sensibilisierung der Bevölkerung über die Risiken und Auswirkungen von Neophyten |
Herausforderungen:
Herausforderung | Beschreibung |
Effektive Kontrolle | Schwierigkeit, etablierte Populationen vollständig zu entfernen oder zu kontrollieren |
Ökonomische Kosten | Hohe Kosten für Management, Bekämpfung und Wiederherstellung betroffener Ökosysteme |
Koordination | Notwendigkeit der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Ländern und Organisationen |
Zukunftsperspektiven:
Perspektive | Beschreibung |
Forschung | Weiterentwicklung von Methoden zur Früherkennung und Bekämpfung, Verständnis der ökologischen Auswirkungen |
Politische Maßnahmen | Entwicklung und Umsetzung internationaler Abkommen und Richtlinien zur Kontrolle von Neophyten |
Integration | Einbindung von Managementstrategien in Land- und Forstwirtschaft sowie Naturschutzpraktiken |

Neozoen
Merkmal | Beschreibung |
Definition | Neozoen sind Tierarten, die nach 1492 durch menschlichen Einfluss absichtlich oder unabsichtlich in Gebiete eingeführt wurden, in denen sie ursprünglich nicht heimisch waren. |
Herkunft | Ursprünglich aus anderen geografischen Regionen eingeführt, oft durch Handel, Verkehr oder absichtliche Aussetzungen. |
Merkmale:
Merkmal | Beschreibung |
Einführungswege | Absichtlich (z.B. durch Aquakultur, Haustierhaltung) oder unabsichtlich (z.B. durch Ballastwasser, Transportmittel) |
Etablierung | Erfolgreiche Ansiedlung und Vermehrung in neuen Lebensräumen, oft in Konkurrenz zu einheimischen Tierarten |
Verbreitung | Können sich in verschiedenen Ökosystemen ansiedeln, von urbanen Gebieten bis zu Naturlandschaften |
Ökologische Bedeutung:
Bedeutung | Beschreibung |
Positive Effekte | Bereicherung der Fauna, neue Nahrungsquellen oder Lebensräume für bestimmte Arten |
Negative Effekte | Verdrängung einheimischer Tierarten, Veränderung der Ökosystemstrukturen, mögliche Auslösung von Krankheiten oder Schädlingsbefall |
Beispiele für Neozoen:
Beispiel | Beschreibung |
Amerikanischer Flusskrebs (Pacifastacus leniusculus) | Verdrängt einheimische Flusskrebse und trägt zur Verbreitung der Krebspest bei |
Asiatischer Marienkäfer (Harmonia axyridis) | Konkurrenz für einheimische Marienkäferarten und kann Gebäudeschäden verursachen |
Waschbär (Procyon lotor) | Breitet sich in Europa aus, kann Schäden an Gebäuden verursachen und heimische Arten verdrängen |
Management und Kontrolle:
Maßnahme | Beschreibung |
Früherkennung | Monitoring und Identifizierung von Neozoen in frühen Stadien ihrer Etablierung |
Prävention | Maßnahmen zur Verhinderung der Einführung und Ausbreitung, z.B. strenge Kontrollen an Grenzen und bei Transportmitteln |
Bekämpfung | Mechanische, chemische oder biologische Methoden zur Kontrolle und Reduktion der Populationen |
Öffentlichkeitsarbeit | Sensibilisierung der Bevölkerung über die Risiken und Auswirkungen von Neozoen |
Herausforderungen:
Herausforderung | Beschreibung |
Effektive Kontrolle | Schwierigkeit, etablierte Populationen vollständig zu entfernen oder zu kontrollieren |
Ökonomische Kosten | Hohe Kosten für Management, Bekämpfung und Wiederherstellung betroffener Ökosysteme |
Koordination | Notwendigkeit der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Ländern und Organisationen |
Zukunftsperspektiven:
Perspektive | Beschreibung |
Forschung | Weiterentwicklung von Methoden zur Früherkennung und Bekämpfung, Verständnis der ökologischen Auswirkungen |
Politische Maßnahmen | Entwicklung und Umsetzung internationaler Abkommen und Richtlinien zur Kontrolle von Neozoen |
Integration | Einbindung von Managementstrategien in Land- und Forstwirtschaft sowie Naturschutzpraktiken |

Nestflüchter
Bei Vögeln werden alle Eier zunächst gelegt und erst danach bebrütet, sodass alle Küken gleichzeitig schlüpfen und bei Gefahr gemeinsam flüchten können. Die Jungvögel werden im Dunenkleid und mit geöffneten Augen geboren und entwickeln früh die Fähigkeit zu fliegen. Zu diesen Nestflüchtern gehören beispielsweise Fasanenartige (wie Auerwild, Fasan und Rebhuhn), Rallen und Enten.
Auch das zugehörige Haarwild wird sehend und behaart geboren. Ein Beispiel hierfür ist der Feldhase.

Nesthocker
Nesthocker sind Wildtierjunge, die bei der Geburt völlig unselbstständig sind und von den Elterntieren am Geburtsort aufgezogen werden. Sie kommen nackt und blind zur Welt. Zu den Nesthockern zählen beispielsweise Greifvögel, Tauben, Füchse und Kaninchen.

Neuroborreliose
Merkmal | Beschreibung |
Definition | Neuroborreliose ist eine Form der Lyme-Borreliose, bei der das zentrale und periphere Nervensystem von der Infektion betroffen ist. Sie wird durch das Bakterium Borrelia burgdorferi verursacht, das durch Zeckenstiche übertragen wird. |
Erreger | Borrelia burgdorferi, ein Bakterium aus der Gruppe der Spirochäten |
Symptome:
Stadium | Beschreibung |
Frühes Stadium | Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit, Fieber, Muskelschmerzen, Meningitis-ähnliche Symptome |
Spätes Stadium | Neurologische Symptome wie Gesichtslähmung (Fazialisparese), Radikulitis (Nervenschmerzen und -entzündungen), kognitive Beeinträchtigungen, Müdigkeit, Schlafstörungen, Ataxie (Koordinationsstörungen) |
Diagnostik:
Methode | Beschreibung |
Anamnese | Krankengeschichte und Symptome des Patienten, einschließlich möglicher Zeckenstiche |
Klinische Untersuchung | Neurologische Untersuchung auf Anzeichen von Nervenschäden oder Entzündungen |
Laboruntersuchungen | Bluttests und Liquoruntersuchungen (Untersuchung der Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit) zum Nachweis von Borrelien-Antikörpern oder DNA |
Bildgebung | MRI oder CT-Scans, um entzündliche Veränderungen im Gehirn oder Rückenmark zu erkennen |
Behandlung:
Maßnahme | Beschreibung |
Antibiotika | Langzeitantibiotikatherapie, oft intravenös verabreicht, typischerweise mit Ceftriaxon, Doxycyclin oder Amoxicillin |
Symptomatische Behandlung | Schmerzmittel, entzündungshemmende Medikamente, Physiotherapie, Rehabilitation |
Prognose:
Faktor | Beschreibung |
Früherkennung und Behandlung | Bei früher Diagnose und Behandlung mit Antibiotika ist die Prognose gut, viele Patienten erholen sich vollständig |
Späte Diagnose | Bei später Diagnose kann es zu chronischen Beschwerden und Langzeitschäden kommen, wie anhaltende Schmerzen, neurologische Defizite und kognitive Beeinträchtigungen |
Prävention:
Maßnahme | Beschreibung |
Zeckenprophylaxe | Vermeidung von Zeckenbissen durch Tragen von schützender Kleidung, Anwendung von Insektenschutzmitteln, gründliche Körperuntersuchungen nach Aufenthalten in Zeckenhabitat |
Zeckenentfernung | Schnelle und korrekte Entfernung von Zecken, um die Übertragungsgefahr zu minimieren |
Aufklärung | Information der Öffentlichkeit über die Risiken von Zeckenstichen und die Bedeutung der Prävention |
Unterschied zu anderen Borreliose-Formen:
Typ | Beschreibung |
Hautborreliose | Manifestiert sich durch Hautausschläge wie Erythema migrans, typisches Zeichen einer frühen Borreliose |
Arthritis-borreliose | Betrifft vorwiegend die Gelenke, insbesondere die Knie, und kann chronische Gelenkentzündungen verursachen |
Herzborreliose | Kann zu Herzrhythmusstörungen, Myokarditis oder Perikarditis führen |
Niedermoore
Merkmal | Beschreibung |
Definition | Niedermoore sind Feuchtgebiete, die sich in tiefliegenden Gebieten mit ständig hohem Grundwasserspiegel bilden. Sie sind durch eine permanente oder periodische Wassersättigung des Bodens gekennzeichnet und weisen eine besondere Flora und Fauna auf. |
Entstehung | Entstehen durch die Ansammlung von abgestorbenem Pflanzenmaterial in Gebieten mit hohem Grundwasserspiegel und langsamer Zersetzung unter Sauerstoffmangel. |
Merkmale:
Merkmal | Beschreibung |
Hydrologie | Hoher Grundwasserspiegel, der oft bis an die Bodenoberfläche reicht |
Boden | Torfboden, bestehend aus unvollständig zersetzten Pflanzenresten |
pH-Wert | Meist neutral bis leicht alkalisch (pH 6-8) |
Vegetation | Artenreiche Pflanzengesellschaften, einschließlich Seggen, Binsen, Schilf, und verschiedenen Moosen |
Standort | Häufig in Flusstälern, Niederungen und anderen tiefgelegenen Landschaftsbereichen |
Ökologische Bedeutung:
Bedeutung | Beschreibung |
Biodiversität | Hohe Artenvielfalt, Lebensraum für spezialisierte Pflanzen- und Tierarten |
Kohlenstoffspeicherung | Speicherung von Kohlenstoff in Form von Torf, wichtig für den Klimaschutz |
Wasserrückhalt | Regulierung des Wasserhaushalts, Hochwasserschutz, und Verbesserung der Wasserqualität |
Nährstofffilter | Filterung und Bindung von Nährstoffen, trägt zur Reinigung von Oberflächen- und Grundwasser bei |
Nutzung und Bedrohungen:
Nutzung | Beschreibung |
Landwirtschaft | Oft entwässert und für Landwirtschaft genutzt, was zu Torfabbau und Verlust der Moorvegetation führt |
Torfabbau | Abbau von Torf für Gartenbau und Energie, was die Moorstruktur zerstört |
Urbanisierung | Bebauung und Infrastrukturmaßnahmen, die zur Zerstörung oder Fragmentierung von Mooren führen |
Klimawandel | Veränderungen in Niederschlag und Temperatur können das hydrologische Gleichgewicht stören |
Schutz und Erhalt:
Maßnahme | Beschreibung |
Renaturierung | Wiedervernässung und Wiederherstellung hydrologischer Bedingungen zur Förderung der natürlichen Vegetation |
Schutzgebiete | Ausweisung von Naturschutzgebieten und Biosphärenreservaten zum Schutz von Niedermooren |
Nachhaltige Nutzung | Entwicklung und Förderung nachhaltiger Nutzungspraktiken, die die Moorstruktur erhalten |
Aufklärung | Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Bedeutung und den Schutz von Niedermooren |
Beispiele für Niedermoore:
Beispiel | Beschreibung |
Reicherskreuzer Heide (Deutschland) | Beispiel für ein Niedermoor in Brandenburg, reich an seltenen Pflanzen- und Tierarten |
The Broads (England) | Netzwerk von Niedermooren und Feuchtgebieten in Ostengland, bekannt für seine hohe Biodiversität |
Biebrza-Nationalpark (Polen) | Großes Niedermoorgebiet im Nordosten Polens, wichtiger Lebensraum für viele Vogelarten |

Niederwald
Merkmal | Beschreibung |
Definition | Niederwald ist eine traditionelle Form der Waldbewirtschaftung, bei der Bäume und Sträucher regelmäßig in kurzen Zeitabständen (typischerweise alle 10-30 Jahre) auf den Stock gesetzt werden, um das Nachwachsen aus den Wurzelstöcken zu fördern. Diese Bewirtschaftungsform führt zu einer vielfältigen, niedrigen Waldstruktur. |
Bewirtschaftungsform | Regelmäßiges Zurückschneiden (auf den Stock setzen) der Bäume und Sträucher, um deren Regeneration und Nachwachsen zu fördern |
Merkmale:
Merkmal | Beschreibung |
Baumarten | Häufige Arten sind Eichen, Hainbuchen, Eschen, Linden, Birken und Weiden |
Waldstruktur | Charakterisiert durch eine niedrige, dichte Vegetation mit vielen Stockausschlägen |
Regenerationszeit | Kurzzyklische Nutzung mit Erntezyklen von 10-30 Jahren |
Biodiversität | Hohe Artenvielfalt durch regelmäßige Lichtungen und wechselnde Entwicklungsstadien der Vegetation |
Ökologische Bedeutung:
Bedeutung | Beschreibung |
Lebensraum | Bietet Lebensraum für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten, darunter auch lichtliebende Arten |
Artenvielfalt | Fördert die Biodiversität durch ständige Veränderungen der Vegetationsstruktur |
Nachhaltigkeit | Nachhaltige Form der Holznutzung, die ohne vollständige Rodung auskommt und den Wald ständig regeneriert |
Nutzung und Produkte:
Nutzung | Beschreibung |
Brennholz | Hauptsächlich zur Brennholzproduktion genutzt |
Nutzholz | Gewinnung von Nutzholz für Bau- und Handwerkszwecke |
Biotopmanagement | Pflege von Offenlandbiotopen und Schutzgebieten |
Kulturelle Bedeutung | Traditionelle Waldnutzungsform mit historischen und kulturellen Wurzeln |
Vorteile und Herausforderungen:
Vorteile | Beschreibung |
Nachhaltigkeit | Langfristig nachhaltige Nutzung, da die Wurzelsysteme erhalten bleiben |
Vielfalt und Schutz | Förderung der Biodiversität und Schutz seltener Arten |
Kohlenstoffspeicherung | Kontinuierliche Kohlenstoffbindung durch ständiges Nachwachsen der Bäume |
Herausforderungen | Arbeitsintensive Bewirtschaftung, wirtschaftlicher Ertrag kann geringer sein als bei Hochwald |
Beispiele und Verbreitung:
Beispiel | Beschreibung |
Mitteleuropa | Traditionell verbreitet in Deutschland, Frankreich, Schweiz und Österreich |
Historische Bedeutung | In vielen Regionen seit Jahrhunderten bewirtschaftet, oft in Verbindung mit traditioneller Landwirtschaft |
Moderne Anwendung | Wiederentdeckung und Förderung als nachhaltige Waldbewirtschaftungsform in modernen Forstwirtschaftsstrategien |
Schutz und Erhaltung:
Maßnahme | Beschreibung |
Förderprogramme | Staatliche Förderprogramme zur Unterstützung nachhaltiger Niederwaldwirtschaft |
Naturschutz | Integration in Naturschutzkonzepte und Landschaftspflege |
Bildung und Forschung | Studien und Bildungsinitiativen zur Wiederentdeckung und Förderung der Niederwaldnutzung |