Waidlexikon
Wir haben die wichtigsten jagdlichen Begriffe in unserem Waidlexikon erklärt – Über die Suche oder den Anfangsbuchstaben kannst Du Deinen Begriff suchen.Der gesuchte Beitrag ist nicht dabei? Schreib uns eine Nachricht über den Button Feedback (Frag die Jagdausbilder). Unser Team der Jagdausbilder beantwortet die Frage gerne und wir ergänzen den Eintrag in unserem Waidlexikon.
Babesiose
Merkmal | Beschreibung |
Begriff | Babesiose |
Definition | Babesiose ist eine durch Protozoen der Gattung Babesia verursachte parasitäre Infektionskrankheit, die vor allem bei Tieren, insbesondere Rindern, Hunden und Pferden, vorkommt, aber auch Menschen befallen kann. Die Krankheit wird hauptsächlich durch Zecken übertragen. |
Erreger | Protozoen der Gattung Babesia; häufige Arten sind Babesia canis (bei Hunden), Babesia divergens und Babesia bovis (bei Rindern), und Babesia microti (beim Menschen). |
Übertragung | Übertragung erfolgt in erster Linie durch den Biss infizierter Zecken, besonders der Gattung Ixodes. |
Symptome bei Tieren | Fieber, Anämie, Ikterus (Gelbsucht), Schwäche, dunkler Urin, Gewichtsverlust, und in schweren Fällen kann es zum Tod kommen. |
Diagnose | Durch mikroskopische Untersuchung von Blutproben, serologische Tests oder molekulare Methoden wie PCR. |

Bache
Als bache bezeichnet der Waidmann ein ausgewachsenes weibliches Stück Schwarzwild.

Bachstelze
Merkmal | Beschreibung |
Begriff | Bachstelze |
Wissenschaftlicher Name | Motacilla alba |
Familie | Stelzen und Pieper (Motacillidae) |
Verbreitung | Europa, Asien, Nordafrika; in Teilen Afrikas und Südasiens als Zugvogel überwinternd |
Lebensraum | Bevorzugt Uferbereiche von Gewässern, Wiesen, Felder, Gärten und menschliche Siedlungen |
Aussehen | Schlanker Vogel mit einem charakteristisch langen Schwanz, der ständig wippt; schwarz-weißes Gefieder mit grauem Rücken |
Größe | Länge: 16-19 cm, Flügelspannweite: 25-30 cm |
Ernährung | Insekten und andere kleine Wirbellose; sammelt Nahrung hauptsächlich am Boden oder in flachem Wasser |
Brutverhalten | Brütet in Mulden, Spalten und Gebäudenischen; Gelege umfasst meist 4-6 Eier; mehrere Bruten pro Jahr möglich |
Zugverhalten | Teilweise Zugvogel; nördliche Populationen ziehen im Winter in den Süden |
Rufe | Typisches „tsilip“ oder „tissik“ |
Besonderheiten | Bekannt für ihre lebhaften Bewegungen und das charakteristische Wippen des Schwanzes; passt sich gut an menschliche Umgebungen an |
Gefährdungsstatus | Nicht gefährdet |

Backe
Die Schaftbacke ist eine seitliche Erhöhung am hinteren Gewehrschaft, auf dem die Backe angelegt wird.

Balg
Die behaarte Haut, die bei Haarraubwild (mit Ausnahme von Bär und Dachs), Hasen, Kaninchen, Bibern und Murmeltieren vorkommt, wird als Fell oder Balg bezeichnet. Der Prozess, bei dem das Fell entfernt wird, ist als Abbalgen oder Abstreifen bekannt.

Ballistik
Die Ballistik ist die Wissenschaft, die sich mit der Bewegung und den Eigenschaften von geworfenen oder abgefeuerten Körpern befasst. Im Kontext der Jagd analysiert sie das Verhalten von Projektilen während des Schießvorgangs. Die Ballistik wird dabei in verschiedene Teilbereiche gegliedert: Innenballistik, Mündungsballistik, Außenballistik und Zielballistik.

Balzarie
Die Balzarie bezeichnet das Balzgesang des Auerhahns. Der Ablauf folgt stets demselben Muster: Knappen/Glöckeln → Triller → Hauptschlag → Schleifen/Wetzen. Während des Schleifens/Wetzens ist der Auerhahn taub, was der Jäger für die Pirsch ausnutzt.

Balzstifte
Balzstifte, auch als Balzfedern bekannt, sind hornartige Überreste von Federn an den Zehen des Auerwilds und Haselwilds. Diese Merkmale bewirken, dass die einzelnen Fußabdrücke des Auerwilds weniger deutlich erkennbar sind.

Balzzeit
Die Balzzeit, die Paarungsperiode bestimmter Vogelarten wie Waldhühnern, Fasanen, Schnepfen, Greifvögeln und Wildtauben, findet typischerweise im Frühjahr statt. Während dieser Zeit zeigen die Männchen oft auffälliges Verhalten und prächtiges Gefieder, um die Aufmerksamkeit der Weibchen zu erlangen.

Bandwürmer
Bandwürmer sind Innenparasiten, die den Darm von Endwirten wie Fleischfressern, insbesondere Füchsen und Hunden, befallen. Für ihre Entwicklung benötigen sie sowohl Zwischenwirte (Pflanzenfresser) als auch Endwirte (Fleischfresser).
Die Eier der Bandwürmer werden von Zwischenwirten, meist Pflanzenfressern, aufgenommen. Im Darm des Zwischenwirts schlüpfen die Larven und wandern, je nach Bandwurmart, zu spezifischen Organen wie der Leber oder der Muskulatur. Dort entwickeln sie sich zu Finnen und bilden Finnenblasen. Diese Finnenblasen können vom Endwirt über die Nahrung aufgenommen werden. Im Darm des Endwirts entwickeln sich aus den Finnen ausgewachsene Bandwürmer, die erneut Eier ablegen, wodurch der Zyklus von vorne beginnt.

Basküle
Die Basküle ist ein wesentlicher Bestandteil von Kipplaufwaffen, insbesondere bei Flinten und einigen Jagdgewehren. Sie bezeichnet das zentrale Scharnier- und Verschlusssystem, das es ermöglicht, den Lauf der Waffe zum Laden und Entladen zu kippen. Die Basküle besteht aus einem stabilen Metallblock, der den Lauf und den Schaft der Waffe miteinander verbindet und sicher verriegelt. Beim Öffnen der Basküle wird der Lauf nach unten gekippt, wodurch Zugang zur Patronenkammer geschaffen wird. Nach dem Laden oder Entladen wird der Lauf wieder hochgeklappt und sicher verriegelt, wodurch die Waffe schussbereit ist.

Basse
Als Basse wir ein sehr alter und besonderes Schwerer Keiler (männliches Wildschwein) bezeichnet

Bauhunde
Bauhunde oder Erdhunde sind besonders für die Baujagd geeignet, werden jedoch auch für die Stöberarbeit und Schweißarbeit eingesetzt. Zu diesen Hunderassen zählen unter anderem Teckel (Dackel) und Terrier.

Baujagd
Die Baujagd erfolgt durch den Einsatz von Erdhunden wie Teckel oder Terrier. Dabei werden Fuchs und Dachs gejagt, wobei der Erdhund beim Dachssprengen einem höheren Risiko ausgesetzt ist. Eine alternative Methode ist das Frettieren, bei der ein Frettchen verwendet wird, um Wildkaninchen aus ihrem Bau zu vertreiben. Der Hund wird an einem Bau angesetzt und die Jäger stellen die Röhrens des Baues ab.
Baulaut
Als Baulaut bezeichnet man das bellen des Hundes im Bau, wenn kein Wild im Bau vorhanden ist. Der Baulaut ist unerwünscht!

Baumbrüter
Baumbrüter sind Vogelarten, die ihre Nester in Bäumen oder Sträuchern bauen. Diese Vögel nutzen natürliche Baumhöhlen, Astgabeln oder selbstgebaute Nester in den Zweigen als Brutplätze. Baumbrüter können sowohl Singvögel als auch größere Arten wie Greifvögel umfassen. Beispiele für Baumbrüter sind Meisen, Spechte, Greifvögel und Amseln. Der Schutz und Erhalt von Bäumen und Wäldern ist für das Überleben dieser Vogelarten von großer Bedeutung, da sie auf diese Lebensräume angewiesen sind, um ihre Eier zu legen und ihre Jungen aufzuziehen.

Baumfalke
Merkmal | Beschreibung |
Art | Baumfalke (Falco subbuteo) |
Familie | Falken (Falconidae) |
Größe | Körperlänge: 29-35 cm, Flügelspannweite: 70-84 cm |
Gewicht | Männchen: ca. 175-235 g, Weibchen: ca. 225-340 g |
Aussehen | Schlanker Körper, lange spitze Flügel, dunkelgrauer Rücken, helle Unterseite mit dunklen Streifen, rote "Hosen" (Gefieder an den Beinen) |
Lebensraum | Offene Landschaften, Waldränder, Heiden, landwirtschaftlich genutzte Flächen, oft in der Nähe von Gewässern |
Verbreitung | Europa, Asien, Teile Afrikas; Zugvogel, überwintert in Afrika südlich der Sahara |
Nahrung | Insekten (vor allem Libellen und Käfer), kleine Vögel (z.B. Schwalben, Mauersegler), gelegentlich kleine Säugetiere und Reptilien |
Brutverhalten | Nestet in alten Krähennestern oder anderen verlassenen Vogelnestern in Bäumen, legt 2-4 Eier, Brutdauer ca. 28-32 Tage, Nestlingszeit ca. 28-34 Tage |
Besonderheiten | Geschickter und schneller Flieger, jagt oft im Flug, kann Beute im Flug ergreifen, bekannt für spektakuläre Flugmanöver und akrobatische Fähigkeiten |

Baumholz
Merkmal | Beschreibung |
Bezeichnung | Baumholz Brusthöhendurchmesser > 20 cm |
Definition | Holz, das von Bäumen stammt und für verschiedene Zwecke wie Bau, Möbelherstellung, Papierproduktion und Brennstoff verwendet wird. |
Kategorien | - Laubholz: Holz von Laubbäumen (z.B. Eiche, Buche, Ahorn) |
- Nadelholz: Holz von Nadelbäumen (z.B. Fichte, Kiefer, Tanne) | |
Eigenschaften | - Festigkeit |
- Dauerhaftigkeit | |
- Bearbeitbarkeit | |
- Ästhetik (Maserung, Farbe) | |
Verwendungen | - Bauholz (z.B. Balken, Bretter, Planken) |
- Möbelherstellung | |
- Papierherstellung | |
- Brennholz | |
- Sperrholz und Holzwerkstoffe | |
Umweltaspekte | - Nachhaltigkeit (Zertifikate wie FSC, PEFC) |
- Kohlenstoffspeicherung | |
- Wiederverwertbarkeit | |
Wirtschaft | - Bedeutende Ressource für die Forstwirtschaft |
- Wichtig für viele Industriezweige (Bau, Möbel, Papier) | |
Verarbeitung | - Fällen |
- Entasten | |
- Entrinden | |
- Sägen und Schneiden | |
- Trocknen | |
- Weiterverarbeitung (Hobeln, Fräsen, Verleimen) |

Baumläufer
Merkmal | Beschreibung |
Art | Baumläufer (Gattung Certhia) |
Familie | Baumläufer (Certhiidae) |
Größe | Körperlänge: ca. 12-13 cm |
Gewicht | ca. 7-10 g |
Aussehen | Braunes, tarnfarbenes Gefieder, das oft wie Baumrinde aussieht; langer, gebogener Schnabel; weißliche Unterseite |
Lebensraum | Wälder, Parks, Gärten, bevorzugt alte Bäume mit rauer Rinde |
Verbreitung | Europa, Asien, Nordafrika |
Nahrung | Insekten und Spinnen, die in Baumrinde und Spalten gefunden werden |
Verhalten | Klettert spiralförmig Baumstämme hinauf, oft kopfüber an Ästen entlang, um Nahrung zu suchen |
Nestbau | Baut Nester in Rindenspalten, hinter loser Rinde oder in Baumhöhlen |
Brutverhalten | Legt 5-7 Eier, Brutdauer ca. 14-15 Tage, Nestlingszeit ca. 15-17 Tage |
Arten | - Waldbaumläufer (Certhia familiaris) |
- Gartenbaumläufer (Certhia brachydactyla) | |
Besonderheiten | Anpassung an das Leben auf Baumstämmen, spezialisiertes Kletterverhalten und Nahrungssuche |

Baummarder
Merkmal | Beschreibung |
Art | Baummarder (Martes martes) |
Familie | Marder (Mustelidae) |
Größe | Körperlänge: 40-55 cm, Schwanzlänge: 20-28 cm |
Gewicht | 1-2 kg (Männchen etwas schwerer als Weibchen) |
Aussehen | Schlanker Körper, dichtes braunes Fell, heller, oft gelblicher Kehlfleck, buschiger Schwanz |
Lebensraum | Mischwälder, Laubwälder, Nadelwälder, oft in Baumhöhlen und dichten Wäldern |
Verbreitung | Europa und Teile Asiens |
Nahrung | Allesfresser: kleine Säugetiere, Vögel, Eier, Insekten, Beeren und Früchte |
Verhalten | Geschickter Kletterer, meist dämmerungs- und nachtaktiv, Einzelgänger |
Fortpflanzung | Paarungszeit: Sommer (Juli-August), verzögerte Implantation, Geburt im folgenden Frühjahr (März-April), Wurfgröße: 2-4 Jungtiere |
Lebenserwartung | In freier Wildbahn 8-10 Jahre, in Gefangenschaft bis zu 15 Jahre |
Besonderheiten | Anpassungsfähig an verschiedene Lebensräume, wichtig für das Ökosystem durch Kontrolle von Nagetierpopulationen und Verbreitung von Samen |
