Waidlexikon
Wir haben die wichtigsten jagdlichen Begriffe in unserem Waidlexikon erklärt – Über die Suche oder den Anfangsbuchstaben kannst Du Deinen Begriff suchen.Der gesuchte Beitrag ist nicht dabei? Schreib uns eine Nachricht über den Button Feedback (Frag die Jagdausbilder). Unser Team der Jagdausbilder beantwortet die Frage gerne und wir ergänzen den Eintrag in unserem Waidlexikon.
A. H.
Nachweis der Gehorsamkeit des Hundes im freien Feld durch Abrufen trotz Anwesenheit eines Hasen.
Aalstrich
Ein "Aalstrich" ist ein dunkler, meist schmaler Streifen, der entlang der Rückenmitte bestimmter Tiere verläuft, insbesondere bei Gamswild und Steinwild. Dieser Streifen ist genetisch bedingt und kann bei der Identifizierung und Beschreibung bestimmter Rassen oder Individuen hilfreich sein.

Aaskrähe
Eine Aaskrähe ist eine Vogelart aus der Familie der Rabenvögel (Corvidae). Der wissenschaftliche Name der Aaskrähe lautet Corvus corone. Es gibt zwei Unterarten der Aaskrähe: die Rabenkrähe (Corvus corone corone), die schwarz gefärbt ist, und die Nebelkrähe (Corvus corone cornix), die eine grau-schwarze Gefiederfärbung aufweist.
Aaskrähen sind bekannt für ihre Intelligenz und ihr anpassungsfähiges Verhalten. Sie sind in Europa und Teilen Asiens weit verbreitet und besiedeln unterschiedliche Lebensräume, von Wäldern bis hin zu städtischen Gebieten. Sie ernähren sich vielseitig, unter anderem von Insekten, kleinen Tieren, Samen, Früchten und Abfällen.

Abbalgen
Haut bei Niederwild, Ausnahme Rehwild (aus der Decke schlagen) Beim Schwarzwild und Dachs (Abschwarten), Federwildes (Vogelbalg).
Unter "Abbalgen" versteht man das Abziehen oder Entfernen der Haut (auch "Balg" genannt) eines Tieres, meist zusammen mit dem Fell oder Federkleid. Dieser Prozess wird typischerweise bei der Verarbeitung von erlegtem Wild oder gefangenen Tieren durchgeführt, um die Haut zu konservieren, für Präparationen oder zur Herstellung von Pelzen und Leder zu verwenden. Abbalgen ist ein gängiger Begriff in der Jagd, Zoologie und Tierpräparation.

Abendstrich
Der Begriff "Strich" bezieht sich bei Federwild auf den regelmäßigen Flug zu Rast- oder Nahrungsplätzen. Der Morgenstrich, der morgens stattfindet, führt meist zu den Rastgewässern, während der Abendstrich abends zu den Nahrungsplätzen führt.
Die Jagd auf Federwild während des Morgen- oder Abendstrichs wird als "Anstand" bezeichnet.

Abfangen
"Abfangen" bezeichnet in der Jagd das Töten eines bereits verwundeten Tieres, um ihm unnötiges Leiden zu ersparen. Dies geschieht oft durch einen gezielten Fangschuss oder einen Stich mit der kalten Waffe (z.B. Nicker oder Waidblatt).

Abfedern
Abfeder" ist ein Fachbegriff aus der Falknerei, der den letzten, tödlichen Stoß des Greifvogels auf seine Beute bezeichnet. Dieser Stoß erfolgt mit den Krallen und führt zum sofortigen Tod des gefangenen Tieres. Der Begriff wird speziell in der Beizjagd verwendet, bei der trainierte Greifvögel eingesetzt werden, um Beutetiere zu jagen und zu erlegen. Bei der Jagd auf Federwild hat man früher einen Stich in den Gehörgang mit einer Feder ausgeführt, dies ist aus tierschutzrechtlichen Gründen heute verboten.

Abhalsen
Die Halsung (das Halsband) wird dem Hund abgenommen.

Abiotische Waldschäden
"Abiotische Waldschäden" bezeichnen Schäden an Waldökosystemen, die auf nicht-lebende, physikalische oder chemische Faktoren zurückzuführen sind. Das bedeutet, dass diese Schäden nicht durch biologische Einflüsse wie Krankheiten oder Schädlingsbefall verursacht werden, sondern durch nicht-organische Faktoren wie Stürme, Frost, Überschwemmungen, Bodenerosion, Luftverschmutzung oder chemische Verunreinigungen. Solche abiotischen Faktoren können erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit und Stabilität von Waldökosystemen haben und zu Verlusten von Baumpopulationen, Veränderungen im Baumwachstum und -verteilung sowie zur Beeinträchtigung der biologischen Vielfalt führen.

Abkommen
Das Abkommen bezeichnet den Haltepunkt auf dem Ziel, bei der Schussabgabe, hier spricht der Waidmann von "gut" oder "schlecht" abgekommen.
Ablegetyp
Jungwild kann der Mutter nach der Geburt nicht über längere Strecken folgen und wird abgelegt. Die Kälber haben typischerweise eine Fleckenfärbung (Kälberfleckung). Beispiele: Rot-, Dam-, Sika-, Reh- und Schwarzwild.
In der Wildbiologie bezieht sich der Begriff "Ablegetyp" auf die spezifische Methode oder das Verhalten eines Tieres, seine Eier oder seine Jungtiere abzulegen. Verschiedene Tierarten haben unterschiedliche Strategien und Verhaltensweisen für die Ei- oder Kalbablage, die sich an ihre Lebensweise und Umwelt anpassen. Dazu gehören beispielsweise das Graben von Löchern im Boden, das Anbringen von Eiern an Blättern oder Zweigen, das Ablegen von Eiern in Gewässern oder das Bauen von Nestern für die Eiablage. Ablegen der Kitze in Wiesen oder Feldern. Der Ablegetyp kann eine wichtige Rolle bei der Fortpflanzungsbiologie, der Überlebensfähigkeit der Nachkommen und der Anpassungsfähigkeit einer Art spielen.

Ablenkungsfütterung
Die "Ablenkungsfütterung" ist eine Maßnahme, die in der Wildtierbiologie und -management eingesetzt wird, um bestimmte Wild- und Tierarten von empfindlichen oder gefährdeten Lebensräumen fernzuhalten oder um Schäden an landwirtschaftlichen oder anderen menschlichen Ressourcen zu reduzieren. Dabei wird Futter bewusst an einem Ort platziert, der für die Tiere attraktiv ist und sie davon abhält, andere Gebiete zu betreten oder zu beschädigen. Diese Methode wird häufig verwendet, um Wildtiere wie Hirsche, Wildschweine oder Vögel von Feldern oder Gärten fernzuhalten, indem man sie mit alternativen Nahrungsquellen ablenkt. Die Ablenkungsfütterung kann auch dazu dienen, Wildtiere von gefährlichen Verkehrsbereichen oder Naturschutzgebieten fernzuhalten. Bitte Landesrecht beachten, da eine Ablenkungsfütterung genehmigungspflichtig sein kann.

Abnicken
Unter Abnicken bezeichnet man das töten bei einem krankem Stück Schalenwild. Hierbei wird mit einer kalten Waffen in den Atlaswirbel zwischen Hinterhaupt und erstem Halswirbel gestochen, um das Rückenmark zu durchtrennen. Diese Art der Durchführung aus Tierschutzgründen verboten.
Aborte
Der Dachs vergräbt seine Losung in Baunähe, diese Stellen bezeichnet man als Aborte.
abrichten
Unter dem Abrichten bezeichnet man die Ausbildung eine Jagdhundes.

Abschärfen
Unter Abschärfen bezeichnet der Waidmann beispielsweise das abschneiden eines Lauscher oder des Pinsel an einem erlegtem Stück Wild.
Abschlagen
Schalenwild schlägt die Jungtiere vor dem Setzen ab, aus dem Kitz wird nun ein Schmalreh oder ein Jährling.
Beim Schwarzwild wird dieser Begriff auch als Verteidigung gegenüber Hunden verwendet.

Abschleppen
In Bezug auf Grünlandwirtschaft bezieht sich "Abschleppen" auf eine landwirtschaftliche Praxis, bei der eine Wiesenschleppe oder einen Striegel über die Oberfläche eines Grünlandfeldes gezogen wird, um Unebenheiten zu glätten und das Wachstum von Pflanzen zu fördern. Diese Methode kann dazu beitragen, das Gras gleichmäßig zu verteilen, das Wurzelwachstum anzuregen und Unkräuter zu kontrollieren. Darüber hinaus kann das Abschleppen dazu beitragen, dass das Grünland besser für landwirtschaftliche Maschinen zugänglich ist und die Bodenstruktur verbessert wird. Es wird oft im Frühjahr oder Herbst durchgeführt, wenn die Bedingungen für das Grünlandwachstum optimal sind.
Abschusshirsch
Ein Abschusshirsch ist ein Hirsch mit einer schlechten Veranlagung in der Trophäenstärke. Beim Rotwild gibt es verschiedene Klassen, die im folgenden näher erläutert werden.

Abschussplan
Der "Abschussplan" in der Jagd ist eine Vereinbarung, die von Jagdbehörden und Jagdgenossenschaften erstellt wird, um die Jagdaktivitäten und die Abschussziele für bestimmte Wildarten festzulegen. Der Abschussplan enthält typischerweise Informationen über die geschätzte Anzahl der Tiere in einer Population, die Ziele für die Anzahl der Tiere, die in einer bestimmten Jagdsaison erlegt werden sollen, sowie die Jagdmethoden und -standorte, die zur Erreichung dieser Ziele verwendet werden sollen. Der Abschussplan basiert oft auf wissenschaftlichen Daten und Bewertungen der Populationsgesundheit und -dynamik und zielt darauf ab, eine nachhaltige Nutzung der Wildtierressourcen sicherzustellen, den Bestand zu regulieren und das Gleichgewicht im Ökosystem aufrechtzuerhalten.
