Marderhund (Enok)

Marderhund

Definition Marderhund

Der Marderhund (Nyctereutes procyonoides) ist ein kleines, hundeartiges Säugetier aus der Familie der Hunde (Canidae). Ursprünglich in Ostasien beheimatet, hat sich der Marderhund durch menschliche Einwirkung in vielen Teilen Europas und anderen Regionen etabliert. Er wird auch als „Waschbärhund“ bezeichnet, da er äußerlich Ähnlichkeiten mit dem Waschbären aufweist.

Tabelle: Merkmale des Marderhunds

MerkmalBeschreibung
Wissenschaftlicher NameNyctereutes procyonoides
FamilieCanidae
HerkunftOstasien (China, Japan, Korea, Russland)
Eingeführte GebieteEuropa, insbesondere Osteuropa und Skandinavien
Körpergröße50-65 cm (Kopfrumpflänge), Schwanzlänge: 15-25 cm
Gewicht4-10 kg
FellDicht und lang, mit variierender Farbe von grau über braun bis schwarz
GesichtMaskenartige Zeichnung, die an Waschbären erinnert
LebensraumWälder, Sümpfe, Ufergebiete, landwirtschaftliche Flächen
ErnährungAllesfresser: Früchte, Insekten, kleine Säugetiere, Vögel, Fische, Aas
FortpflanzungPaarungszeit: Februar bis April; Tragzeit: 59-64 Tage; Wurfgröße: 4-7 Welpen
VerhaltenDämmerungs- und nachtaktiv, gute Schwimmer, Winterruhe (keine echte Winterstarre)
SozialstrukturMonogame Paare, bilden oft kleine Familiengruppen
LebenserwartungIn freier Wildbahn 3-4 Jahre, in Gefangenschaft bis zu 11 Jahre
Ökologische RolleWichtig für die Kontrolle von Kleinsäugern und Insekten, aber auch als potenzieller Überträger von Krankheiten wie Tollwut und Staupe
Einfluss auf ÖkosystemeKann lokale Fauna beeinflussen, besonders Bodenbrüter und Amphibien, aufgrund seiner eingeführten Populationen

Besondere Merkmale und Fakten

  • Adaptationsfähigkeit: Der Marderhund ist sehr anpassungsfähig und kann in verschiedenen Lebensräumen überleben.
  • Winterruhe: Im Gegensatz zu anderen Hunden halten Marderhunde eine Winterruhe, in der sie ihre Aktivität stark reduzieren.
  • Einführung nach Europa: Ursprünglich aus Ostasien stammend, wurde der Marderhund im 20. Jahrhundert zur Pelzgewinnung in Europa eingeführt und hat sich seitdem weit verbreitet.
  • Gefahr für die einheimische Tierwelt: In eingeführten Gebieten kann der Marderhund negative Auswirkungen auf die lokale Fauna haben, insbesondere auf Bodenbrüter und Amphibien.

Verbreitung

  • Natürliche Feinde: In Europa hat der Marderhund wenige natürliche Feinde, was zu einer schnellen Vermehrung führen kann.
  • Regulation: In einigen Regionen Europas wird der Marderhund bejagt, um die Population zu kontrollieren und die Auswirkungen auf die einheimische Tierwelt zu minimieren.
Marderhund (Enok)