Robben

Seehunde sind in den Küstenregionen der Nord- und Ostsee beheimatet, vor allem in den Wattenmeeren der Nordseeküste. Früher wurden sie im Rahmen der Lizenzjagd regelmäßig bejagt, doch ihr Bestand war nie gefährdet. Nach dem Jagdstopp in den 1970er Jahren kam es zu einer Überpopulation, was in den 1980er Jahren Krankheiten als regulierende Faktoren zur Folge hatte. Das sogenannte „Robbensterben" war wahrscheinlich weniger auf Meeresverschmutzung zurückzuführen, sondern eher auf eine Staupevirus-Infektion infolge der Überpopulation. Inzwischen haben die Bestände wieder ihre ursprüngliche Stärke erreicht, aber Fachleute befürchten einen erneuten Krankheitsausbruch. Neben dem Seehund gibt es in der Nordsee auch Kegelrobben, während die Ringelrobbe in der Ostsee vorkommt. Andere Robbenarten sind nur gelegentliche Gäste.

Seehunde sind weißgrau bis gelblichgrau gefärbt, mit vielen kleinen dunklen Flecken auf dem etwas dunkleren Rücken. Es gibt deutliche Größenunterschiede zwischen den Geschlechtern.

• Größe/Gewicht: Körperlänge 130-180 cm, Gewicht 70-120 kg
• Gebiss: Zahnformel 3/1, 4/1, 1/1, 3/1 = 34 Zähne, alle Backenzähne sind spitz und annähernd gleichförmig.

Seehunde leben in Gruppen ohne festen Zusammenhalt oder Sozialgefüge. Im „Sommerhalbjahr“ (März bis Oktober) bevorzugen sie Küstenregionen, wo sie oft in großen Rudeln stundenlang auf Sandbänken und Felsen ruhen. Sie nutzen auch Flussmündungen und schwimmen einige Kilometer flussaufwärts.

Die Paarungszeit (Ranz) findet im Juli/August statt. Nach einer verlängerten Tragzeit von elf Monaten wirft die Hündin, meist im Juni, ein Junges (selten zwei), das vier bis sechs Wochen an Land gesäugt wird. Das Geburtsgewicht von etwa 10 kg verdoppelt sich nach sechs Wochen. Die Jungen können sofort nach der Geburt schwimmen und tauchen. Seehunde werden frühestens mit drei Jahren geschlechtsreif.

Seehunde ernähren sich überwiegend von Fischen und Krebsen.

• Männchen: Hund
• Weibchen: Hündin
• Abgelegte oder verlassene Junge: Heuler