Elchwild

Elchwild (Alces alces)

Allgemeines

Ursprünglich war das Elchwild in der gesamten Waldzone Eurasiens verbreitet. Heute beschränkt sich der Lebensraum dieser größten Hirschart der Welt in Europa hauptsächlich auf Skandinavien, die Länder der GUS und Polen. In jüngerer Zeit wurden auch in Deutschland (Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg) Elche beobachtet, die aus Polen über die Oder eingewandert sind. Die größten Elche leben in Alaska und Ostsibirien. Besonders in Skandinavien sind die Bestände stabil und müssen gezielt bejagt werden, um große Wildschäden in der Land- und Forstwirtschaft zu verhindern.

Kennzeichen

Auffällig an dem etwa pferdegroßen Wild sind die hohen Läufe, der gedrungene Rumpf mit breiter Brust, der hohe Widerrist und die wulstige, weit überhängende Oberlippe.

Haar und Färbung

Das lange, graue Haar ist hohl und bietet guten Wärmeschutz. Die dunklen Grannenspitzen verleihen dem Elch eine dunkelbraune bis fast schwarze Färbung. Die Läufe sind hell weißgrau gezeichnet. Kälber sind in den ersten drei Monaten braunrot gefärbt und tragen keine Tarnflecken.

Größe und Gewicht

Hirsche

- Gewicht: 300-520 kg

- Schulterhöhe: bis 2,2 m

- Länge: 2,4-3,0 m

Tiere:

- Gewicht: 250-450 kg

- Schulterhöhe: 1,8-2,0 m

- Länge: 2,0-2,4 mElch

- Erstlingsgeweih: Spießer
- Dann Gabler/6er, Schaufelbildung
- Skandinavien/Polen/Weißrussland/GUS
- Moore, Sümpfe, Erlenbrüche, Birkenwälder
- Territorial

Geweih

Das Geweihwachstum beginnt im 5.-7. Lebensmonat und wird im 9.-11. Lebensmonat abgeworfen. Das Geweih kann bis zu 20 kg wiegen und eine Auslage von bis zu 150 cm haben, mit bis zu 40 Enden. Das stärkste bekannte Geweih wog 35,8 kg. In Skandinavien neigen viele Hirsche nicht zur Schaufelbildung. Das Geweih wird im Juni/Juli gefegt und oft schon ab November abgeworfen.

Gebiss

Zahnformel: 0-1-3-3 = 32
Elche haben keine Grandeln. Der Zahnwechsel ist mit 18-20 Monaten abgeschlossen.

Geschlechts- und Alterskennzeichen

Männliche Tiere erkennt man am Geweih, das auch bei Hirschkälbern bereits Ende Oktober als Knöpfe oder Spieße sichtbar ist. Der Elchbart ist bei männlichen Tieren stärker ausgeprägt. Elchtiere haben unterhalb des Feuchtblattes einen weißen Längsfleck am Hinterteil.

Losung

Die Losung variiert jahreszeitlich. Im Winter sind die ovalen Beeren bis zu 5 cm lang, hart und hell- bis dunkelbraun. Die weiche Sommerlosung ähnelt Pferdeäpfeln.

Fährte

Das Trittsiegel eines starken Elches ist etwa 20 cm lang und 12 cm breit. Die Schalenspitzen sind leicht bogenförmig, eine Unterscheidung zwischen Hirsch und Tier ist jedoch schwierig. Die stark abspreizbaren Zehen und die Afterklauen verhindern das Einsinken des schweren Wildkörpers auf morastigem Untergrund.

 Sinne

Der Geruchssinn des Elchwildes ist außergewöhnlich fein ausgeprägt, was ihm ermöglicht, Störungen oder Feinde schon aus großer Entfernung zu erkennen. Auch das Gehör ist sehr gut entwickelt, jedoch ist das Sehvermögen relativ schlecht.

Lautäußerungen

Der Brunftschrei des Elchbullen ist ein nasales Stöhnen, das nicht mit dem Röhren des Rothirsches vergleichbar ist. Bei Störungen oder vor Hunden warnt das Wild mit einem nasalen Mahnen und gibt einen blökenden Schrecklaut von sich.

Lebensweise

Im Sommer ist der Elch meist Einzelgänger. Außerhalb der Brunftzeit und im Winter bilden sich kleine Rudel. Wanderelche legen oft Hunderte von Kilometern zurück und dringen bis in die Siedlungsgebiete des Menschen vor.

Lebensraum

Elchwild bevorzugt Strauch- und Baumwuchsgebiete. Im Sommer wird die Nähe pflanzenreicher Gewässer bevorzugt. In der übrigen Jahreszeit lebt es in großen Waldgebieten mit Laub- und Nadelbäumen, Erlenbrüchen und mit Birken und Weiden bewachsenen Mooren.

Fortpflanzung

Elchwild wird im zweiten Lebensjahr geschlechtsreif. Die Hauptbrunftzeit ist im September und ähnelt der Blattzeit des Rehwildes. Während dieser Zeit sind die Hirsche besonders aggressiv. Nach etwa 8 Monaten Tragzeit setzen die beschlagenen Tiere zwischen Ende April und Ende Mai 1-2, selten 3 Kälber.

Nahrung

Elchwild ernährt sich hauptsächlich von Zweigen, Blättern und Rinde, aber auch von Gräsern, Kräutern, Pilzen, Beeren und Wasserpflanzen. Bei hohen Dichten können beträchtliche Schäden an der Waldvegetation auftreten, insbesondere in Kiefernkulturen.

Feinde

Elche verteidigen sich oft erfolgreich gegen natürliche Feinde wie Wölfe, die vor allem Kälber und schwächere Tiere reißen. Auch Bären, Luchse und Vielfraße können Kälber töten. In Skandinavien sind Zusammenstöße mit Kraftfahrzeugen häufig und enden oft tödlich für beide Seiten.

Jagd

Die Jagd auf Elchwild erfolgt durch Ansitz, Pirsch, Drückjagd, vor dem Elchhund (Loshund) und als Rufjagd während der Brunft. Das Bundesjagdgesetz sieht keine Jagdzeit für Elchwild vor, zählt es aber laut Paragraph 2 BJG zum „Wild".

Jägersprache

- Weibliches Stück: Elchtier

- Männliches Stück: Elchhirsch, Elch, Bulle

- Weibliches Junges: Wildkalb

- Männliches Junges: Hirschkalb

- Behaarter Kehlsack: Bart

- Mähne: Schopf

- Traben: Trollen

Weitere Ausdrücke wie beim Rotwild.

Elchwild